Am 30. Juni 2019 entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne über das für die Erschliessung des Stadler-Areals wichtige Infrastrukturprojekt.
Bahnhofsuhr. (Symbolbild)
Bahnhofsuhr. (Symbolbild) - Nau.ch
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Auf dem 70 000 m2 grossen AltfeldAreal zwischen SBB-Gleisen und der Neudorfstrasse entsteht ein neues Kompetenzzentrum für Doppelstocktriebzüge der Firma Stadler. Das 86-Millionen-Franken-Projekt schafft rund 800 bis 900 neue Arbeitsplätze in der Gemeinde, setzt grosse Impulse in der Gemeindeentwicklung und generiert zusätzliche Steuererträge.

Anbindung wichtig

Ein wirtschaftliches Schwerpunktgebiet in dieser Grösse verlangt eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und eine hinreichende Erschliessung mit dem Langsamverkehr. Deshalb soll beim Bahnhof eine behindertengerechte Überführung für FussgängerInnen und VelofahrerInnen gebaut werden, die das Altfeld mit dem Bahnhof und dem Dorfzentrum sowie der Neudorfstrasse verbindet. Ab 2020 wird die Überführung täglicher Arbeitsweg für 300 bis 400 Mitarbeitende von Stadler sein. Die Brücke verbessert generell die Erreichbarkeiten. Sie schafft eine neue barrierefreie Fuss- und Veloverbindung, die das südliche und das nördliche Gemeindegebiet verknüpft und weiter bis ins Zentrum von Höchst und ins Naturschutzgebiet am Bodensee führt.

330 Meter langes Bauwerk

Die neue Überführung startet von einem Rampenbauwerk (mit Treppe und Lift) unmittelbar neben dem östlichen Ende des Bahnhofgebäudes. In einer Höhe von mindestens 6,8 m überquert die Brücke die beiden Hauptgeleise bis zum Mittelperron.

Eine Treppe und ein behindertengerechter Lift ermöglichen einen zweiten Zugang zum SBB-Perron. Die Brücke führt von hier über die Geleise und die Altfeldstrasse bis zum AltfeldAreal. Dort ist eine Treppe vorgesehen.

Sie ermöglicht den Abgang zur Altfeldstrasse. Eine behindertengerechte Rampe führt schliesslich bis zur Neudorfstrasse. Zudem wird über diese Rampe auch das Stadler-Areal angeschlossen. Das Brückenbauwerk weist eine Gesamtlänge von 331 m und eine Mindestbreite von 3,50 m auf.

Bestehende Unterführung unzweckmässig

Eine Arealerschliessung über die bestehende SBB-Unterführung und die CSC-Tiefgarage ist weder zweckmässig noch angemessen. Sie hätte gegenüber der Passerelle gewichtige Nachteile. Der Abschnitt der SBB-Unterführung könnte nicht als Radweg genutzt werden, da bei Zugsankünften im Kreuzungsbereich zum Perronaufgang Verkehrskonflikte mit den Zugsreisenden vorprogrammiert wären. In der Tiefgarage würde die Anbindung teilweise über Privatareal führen, und es müssten knapp 20 Parkplätze aufgehoben werden. Auch die erforderlichen Lichtraumhöhen und die -breiten könnten an verschiedenen Stellen nicht eingehalten werden. In der Tiefgarage existieren zudem viele nicht einsehbare Orte hinter geparkten Autos oder Haupttragstützen. Der Raum ist von aussen nicht einsehbar und vermittelt vor allem Nutzerinnen ein negatives Sicherheitsempfinden.

Auf dem Altfeldareal schliesslich würde der Weg über die Anschlussgeleise CSC, die Altfeldstrasse und die Lastwagenstandspur führen, was aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht tragbar ist. Diese Erschliessung wurde aus diesen Gründen bereits für das Vorgängerprojekt nicht weiterverfolgt. Sie genügt auch den Vorgaben des Kantons für eine hinreichende Erschliessung nicht. Sie ist nicht behindertengerecht.

Kosten

Für die der Bürgerschaft vorgelegte Fussgänger- und Veloüberführung ist mit Investitionskosten von 6,0 Mio. Franken zu rechnen. Die HIAG Immobilien AG leistet als Grundeigentümerin des Altfeldareals einen vertraglich gesicherten Beitrag von 2 Mio. Franken an die Erstellungskosten. Seitens Kanton sind Mitfinanzierungsbeiträge von ca. 400 000 Franken zu erwarten. Weil die Kantonsbeiträge aber noch nicht verbindlich zugesichert sind, dürfen sie aus kreditrechtlichen Gründen bei der Krediteinholung nicht berücksichtigt werden. Somit beträgt die Nettoinvestition zulasten der Politischen Gemeinde 4,0 Mio. Franken.

Fahrplan

Für die Realisierung der Überführung wird mit einer Bauzeit von 12 bis 14 Monaten gerechnet. Der Bau wird in 15 Bauphasen abgewickelt und mit dem 2020 zur Ausführung gelangenden SBB-Projekt «Abstellgleis S-Bahn» koordiniert. Die Brücke kann im Herbst 2020 dem Betrieb übergeben werden.

Die Überführung ist eine wichtige Erschliessungsinvestition und zentrale Voraussetzung für die hinreichende Erschliessung des Altfeld-Areals.

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