Wie die Stadtwerke St.Gallen berichten, erfordert die zunehmende Anzahl von Photovoltaikanlagen, Elektroladestationen und Wärmepumpen ein Ausbau des Netzes.
St.Gallen Altstadt.
St. Gallen Altstadt. (Symbolbild) - Pixabay

Die Dekarbonisierung von Energieversorgung und Mobilität sind essenzielle Massnahmen für die Umsetzung der Energiestrategie des Bundes und des städtischen Energiekonzepts 2050.

Die damit einhergehende Entwicklung wird das städtische Elektrizitätsnetz in den nächsten Jahren vor grosse Herausforderungen stellen.

Um auch künftig einen sicheren, leistungsfähigen und effizienten Netzbetrieb gewährleisten zu können, sind verschiedene Massnahmen erforderlich.

Diese ziehen Investitionen in Höhe von rund 85 Millionen Franken nach sich, die im Laufe der nächsten acht Jahre anfallen.

Verdoppelung der Lastspitzen bis zum Jahr 2050

Die St.Galler Stadtwerke haben im Rahmen einer Studie Simulationen und Stresstests für die verschiedenen Ebenen des Stromnetzes durchgeführt.

Die Resultate zeigen, dass es im Niederspannungsnetz ab dem Jahr 2027 punktuell und im Mittelspannungsnetz ab dem Jahr 2035 zu Überlastungssituationen käme, würden keine Massnahmen ergriffen.

Deshalb müssen an beiden Netzen Ausbauarbeiten durchgeführt werden, damit die bis zum Jahr 2050 prognostizierte Zunahme der Lastspitzen von 95 auf 190 Megawatt bewältigt werden kann.

Diese Verdoppelung der maximalen Netzbelastung ist vor allem auf den stetigen Zubau von Photovoltaikanlagen, Elektroladestationen und Wärmepumpen zurückzuführen.

Langfriststrategie wurde erarbeitet

Die St.Galler Stadtwerke haben eine Netzentwicklungsstrategie mit einem Massnahmenkatalog erarbeitet, um die Stromversorgung für die nächsten Jahrzehnte sicherzustellen.

Während das Niederspannungsnetz punktuell verstärkt wird, muss im gesamten Mittelspannungsnetz die Spannung von 10 auf 20 Kilovolt erhöht werden, um die nötige Leistung bereitzustellen.

Zudem werden diverse Prozesse digitalisiert und ein Monitoringsystem als Grundlage für bessere Regel- und Steuerungsmöglichkeiten aufgebaut, um Netzüberlastungen vorzubeugen.

Aufgrund der hohen Komplexität des Projekts sowie Unklarheiten bezüglich regulatorischer, technologischer und gesellschaftlicher Entwicklungen wird diese Netzentwicklungsstrategie laufend aktualisiert.

Das Stadtparlament entscheidet

Für erste Planungs- und Umsetzungsaufgaben besteht für die Jahre 2023 und 2024 ein initialer Investitionsbedarf von fünf Millionen Franken sowie ein Personalbedarf von fünf zusätzlichen Stellen.

Das Geschäft wird voraussichtlich an der Stadtparlamentssitzung vom 23. Mai 2023 behandelt und untersteht dem fakultativen Referendum.

Aus den technischen Konzepten und der Umsetzungsplanung wird ein weiterer personeller Ressourcenbedarf sowie der für die Jahre 2025 bis 2030 erforderliche Investitionsbedarf resultieren.

Verpflichtungskredit wird beantragt

Nächstes Jahr wird dem Stadtrat und dem Stadtparlament deshalb ein entsprechender Verpflichtungskredit in Höhe von rund 80 Millionen Franken für die Umsetzungsarbeiten beantragt, der auch den Investitionsbedarf für den Ersatzneubau des Unterwerks an der Steinachstrasse beinhaltet.

Dieser Kredit wird dem obligatorischen Referendum unterstehen.

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