Die vier Spitalverbunde des Kantons St. Gallen weisen für das Geschäftsjahr 2019 ein Minus von insgesamt 20,3 Millionen Franken aus. Dies gab der Verwaltungsrat der Spitalverbunde am Montag bekannt.
Sankt Gallen
Regierung von Sankt Gallen will fünf Regionalspitäler schliessen – unter anderem das Spital Wattwil. - Keystone

Üblicherweise gibt der Verwaltungsrat die Zahlen aus den Jahresabschlüssen im März bekannt. Die finanzielle Situation der öffentlichen Spitäler steht seit Monaten im Fokus der Öffentlichkeit. Die aktuelle politische Situation habe den Verwaltungsrat und die Vorsitzenden der Geschäftsleitungen der vier Spitalverbunde dazu bewogen, das Jahresergebnis 2019 frühzeitig zu publizieren, hiess es in der Medieneinladung.

Die St. Galler Spitäler schrieben 2019 einen Verlust von 20,3 Millionen Franken. Damit ist das Defizit in einem Jahr um gut 16 Millionen (2018: -4 Millionen Franken, 2017: +4,7 Millionen Franken) angewachsen. Der Verwaltungsrat war im September noch von einem Verlust von 15 Millionen Franken ausgegangen.

Für das laufende Jahr rechnen die Spitalverbunde, in denen die neun Spitäler zusammengefasst sind, gar mit einem Defizit von 35,5 Millionen. Der Verwaltungsrat sieht sich in seiner Absicht bestätigt, stationäre Abteilungen an Landspitälern zu schliessen.

Im Mai 2018 hatte der Verwaltungsrat der Spitalverbunde ein Grobkonzept präsentiert, das die Schliessung der stationären Abteilungen in den fünf Landspitälern Altstätten, Walenstadt, Wattwil, Flawil und Rorschach vorschlug. Begründet wurde dies mit den zu erwartenden steigenden Defiziten.

Auch die St. Galler Regierung will die stationäre Gesundheitsversorgung im Kanton künftig auf die vier Standorte St. Gallen, Wil, Grabs und Uznach konzentrieren. Dort sind teilweise Ausbauten geplant. An den übrigen Standorten sind Notfallzentren vorgesehen. Die Vorschläge lösten hitzige Diskussionen und Proteste an den betroffenen Standorten aus.

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