Ostschweizer Wirtschaft mit positiven Erwartungen
In der Thurgauer Industrie ist erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ein normaler Auftragsbestand registriert worden. Auch für die gesamte Ostschweizer Wirtschaft zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. Dies zeigen zwei Konjunkturbarometer.
In der Thurgauer Industrie habe sich die Geschäftslage in den ersten Monaten 2021 deutlich aufgehellt, heisst es in dem vom Kanton Thurgau veröffentlichten Wirtschaftsbarometer. Erstmals seit Beginn der Pandemie werde der Auftragsbestand nicht mehr als zu niedrig, sondern als normal eingeschätzt. Die Erwartungen für die kommenden Monate seien «verhalten positiv».
In der Baubranche war die Lage bereits bisher gut. Nun ist die Nachfrage gestiegen und der Auftragsbestand hat sich erhöht. Im Detailhandel hat sich die Geschäftslage spürbar verbessert. Der Arbeitsmarkt stabilisierte sich. Er werde allerdings weiterhin «massgeblich durch die Kurzarbeit» gestützt, heisst es in der Mitteilung.
Positive Einschätzungen gibt es auch vom Ostschweizer Konjunkturboard. Der Aufschwung habe eingesetzt und werde sich in den kommenden Monaten beschleunigen, heisst es in der Mitteilung vom Dienstag. Die Industrie profitiere einerseits von einer robusten Nachfrage aus den USA und aus Asien. Weiter werde in der zweiten Jahreshälfte auch mit einem Nachholeffekt gerechnet, der von zunehmenden Öffnungen in Europa ausgehe.
Bisher gab es allerdings grosse Unterschiede zwischen der Binnen- und der Exportwirtschaft. Die vergleichsweise grosse Abhängigkeit der Ostschweizer Unternehmen von den Grenzregionen hätten die Dynamik getrübt.
Für den Thurgauer Wirtschaftsbarometer arbeiten der Kanton Thurgau, die Thurgauer Kantonalbank, die IHK Thurgau und der Gewerbeverband zusammen. Das Konjunkturboard Ostschweiz wird getragen von den IHK St. Gallen-Appenzell und Thurgau, der St. Galler Kantonalbank und dem Kanton St. Gallen.
