Mehr Betrugsfälle und häusliche Gewalt im Corona-Jahr
Die Corona-Pandemie hat auch die Kriminalitätsstatistik des Kantons St. Gallen für das Jahr 2020 geprägt: Es gab rund einen Viertel weniger Einbrüche. Dafür stieg die Zahl der Betrugsfälle und bei der häuslichen Gewalt an.

Die Corona-Pandemie hat auch die Kriminalitätsstatistik des Kantons St. Gallen für das Jahr 2020 geprägt: Es gab rund einen Viertel weniger Einbrüche. Dafür stieg die Zahl der Betrugsfälle und bei der häuslichen Gewalt an.
Mit 25'474 Straftaten lag die Gesamtkriminalität 2020 im Kanton St. Gallen knapp zwei Prozent über dem Vorjahr, wie die Kantonspolizei St. Gallen am Montag mitteilte. Gesamtschweizerisch sanken die Straftaten im Vergleich zu 2019 zum achten Mal in Folge, und zwar um 2,4 Prozent.
Schwere Körperverletzungen, Betrugsfälle, Pornografie und Fahrzeugeinbruchsdiebstähle haben zugenommen, während vor allem Einbruchs- und Einschleichdiebstähle sowie Vergewaltigungen abgenommen haben.
Der Rückgang der Einbrüche (- 28 Prozent) dürfte mit der Covid-Pandemie zu tun haben. Die Bevölkerung sei vermehrt zuhause gewesen, schreibt die St. Galler Polizei. Die dadurch entstandene Nähe dürfte sich andererseits auch auf die Zunahme von Straftaten bei der häuslichen Gewalt (+19 Prozent) ausgewirkt haben.
Mit einem Plus von 34 Prozent gab es eine relativ grosse Zunahme bei den Betrugsfällen. Dies lasse sich hauptsächlich auf Cyberdelikte (+33 Prozent) zurückführen. 932 von 1137 Betrugsfällen waren laut Polizeistatistik Cyberdelikte. Es seien auch erste Betrügereien in Zusammenhang mit Covid-19 festgestellt worden.
Bei den Cyberdelikten, die zum zweiten Mal statistisch erhoben werden, hat die Zahl der Sexualdelikte um 52 zugenommen. Pornografie-Fälle machen hier mehr als 90 Prozent aus.