In Sissach erfolgt Gipfeltriebernte per Helikopter
Wie die Gemeinde Sissach informiert, findet alle vier Jahre im Rahmen der Interkantonalen Walddauerbeobachtung eine Gipfeltriebernte aus der Luft statt.

Für die Region Basel ist der Helikopter-Einsatz für die «Ernte» der Äste aus dem obersten Kronenbereich für die Zeit vom 26. bis 28. Juli 2023 geplant. Angeflogen werden über 30 Beobachtungsflächen.
Die Interkantonale Walddauerbeobachtung ist ein Programm, das von insgesamt elf Kantonen zusammen mit dem Bund seit mehr als 40 Jahren betrieben wird.
Auch die beiden Basel sind daran mit über 30 Flächen beteiligt.
Alle vier Jahre werden auf den schweizweit fast 200 Beobachtungsflächen des Programms Gipfeltriebe geerntet.
Die eingesammelten Äste werden intensiv untersucht
Die eingesammelten Äste werden anschliessend umfassend vermessen und intensiv untersucht.
Die Resultate geben zum Beispiel Auskunft über das Wachstum, den Grad und den Zustand der Belaubung und leisten damit einen wesentlichen Beitrag an die Beurteilung der Waldgesundheit und deren Entwicklung.
Die Befliegung der Beobachtungsflächen in der Region Basel findet voraussichtlich vom 26. bis 28. Juli 2023 statt.
Die Ernte dauert pro Fläche 20 Minuten
Änderungen des Flugplans aufgrund des Wetters sind möglich. Die Ernte dauert pro Fläche etwa 20 Minuten.
Zusammen mit dem An- und Abflug und der notwendigen Zwischenlandung für das Umladen der geernteten Äste dauert der Helikoptereinsatz rund eine halbe Stunde.
In dieser Zeit ist in der Umgebung der Flächen mit entsprechendem Fluglärm zu rechnen.
Wald-Baum-Monitoring
Seit 42 Jahren erforscht das Institut für Angewandte Pflanzenbiologie (IAP) aus Witterswil im Auftrag mehrerer Kantone und des Bundes den Zustand und die Entwicklung der Waldbäume und liefert wichtige Ergebnisse für die Praxis.
Bei der Gipfeltriebernte, die alle vier Jahre stattfindet, werden aus dem obersten Kronenbereich pro Baum sechs Äste geerntet.
Die Proben dienen dazu, das Wachstum der Triebe zu messen, den Fruchtbehang zu bestimmen, Laubproben für Nährstoffanalysen zu nehmen und allfällige Krankheiten und Parasiten festzustellen.
Die Bäume neigen in kürzeren Zeitabständen zu starkem Fruchtbehang
Bei früheren Gipfeltriebernten konnte so beispielweise festgestellt werden, dass die Sterblichkeit der Buchen und Fichten zunimmt, wenn die Versorgung mit Nährstoffen wie Phosphor und Kalium unausgeglichen oder ungenügend ist.
Zudem zeigen die Untersuchungen, dass die Bäume in kürzeren Zeitabständen zu starkem Fruchtbehang (Mastjahre) neigen und dass die Blätter unter Nährstoffauswaschung leiden.