Fraktionen erwecken Schwyzer Kinderparlament zu neuem Leben
Primarschülerinnen und -schüler im Kanton Schwyz sollen ab Herbst 2023 wieder im Kinderparlament debattieren können. Dieses war wegen Geldmangels eingestellt worden, die fünf Fraktionen des Kantonsrats wollen es nun wieder zum Leben erwecken.

Die Fraktionschefs der SVP, Mitte, FDP, SP und GLP unterzeichneten am Mittwoch, 14. November 2022, eine Vereinbarung, um die Weiterführung und Finanzierung des Kinderparlaments sicherzustellen, wie sie mitteilten.
Das nötige Geld dafür soll dem Lotteriefonds entnommen werden und von allfälligen Spendenbeiträgen Dritter stammen.
Für die organisatorischen Belange des Kinderparlaments ist neu das Chindernetz Kanton Schwyz mit Geschäftsleiterin Irène Thalmann verantwortlich.
Sie übernimmt die Aufgaben, die bisher durch die IG Schwyzer Kinderparlament ehrenamtlich wahrgenommen wurden.
Schwyzer Kinderparlament erstmals im 2007
Das Kinderparlaments soll die politische Bildung von Kindern im Primarschulalter fördern.
Es sei dabei wichtig, dass sich die Kinder ohne politische Einflussnahme eine eigene Meinung bilden können, halten die Fraktionen fest.
Das Schwyzer Kinderparlament wurde 2007 vom damaligen Kantonsrat Andy Tschümperlin (SP) initiiert.
Seither trafen sich zweimal jährlich insgesamt rund 60 Kinder aus den 30 Gemeinden des Kantons Schwyz zu einer Session im Kantonsratssaal.
Weiterführung trotz fehlender gesetzlicher Grundlage
2021 hatte die IG Schwyzer Kinderparlament das einzige kantonale Parlament für Kinder in der Schweiz aufgrund der unsicheren finanziellen Lage eingestellt.
Sie bemängelte auch fehlenden ideellen Support durch die Politik.
Im Frühling 2022 lehnten es Parlament und Regierung ab, eine gesetzliche Grundlage für das Kinderparlament zu schaffen.
Die Fraktionen waren sich allerdings einig, dass das Kinderparlament auch in Zukunft angeboten werden solle.