Sechseläuten

Der Gastkanton Schwyz präsentiert Musikgeschichte beim Sechseläuten

Kanton Schwyz
Kanton Schwyz

Schwyz,

Wie der Kanton Schwyz mitteilt, lassen die Konzerte beim Zürcher Sechseläuten vom 13. bis 15. April 2023 die Zeit vor 100 Jahren nochmals aufleben.

Altes Bild von Musikanten
Dominik Märchy (mit Geige), Roman Stadelmann (Schwyzerörgeli) und der Klarinettist Kasi Geisser (liegend) gehörten zu den Koryphäen der damaligen Zürcher Ländlerszene. - Kanton Schwyz

Als 1893 durch die Fusion der elf «Ausgemeinden» die heutige Stadt Zürich entstand, waren in den zahlreichen Vergnügungslokalen der Stadt vornehmlich ausländische Gruppen zu hören.

Eigenes «Gewächs» war rar. Dies änderte sich erst, als mit dem folgenden wirtschaftlichen Aufschwung immer mehr Leute aus den umliegenden Kantonen nach Zürich kamen, um dort Arbeit und Verdienst zu finden.

Auch viele Schwyzer versuchten in der «neuen Grossstadt» ihr Glück. Mitgebracht haben sie auch die Musik aus der alten Heimat.

Eine der ersten Formationen, die den Begriff «Ländlermusik» nach Zürich brachte, war die Kapelle Reichmuth aus Wollerau.

Ländlermusik etablierte sich in Zürich

Im «Tagblatt der Stadt Zürich» vom 17. September 1900 war in einem Inserat zu lesen, dass in der zweiten September-Hälfte die «Ländlerkapelle Reichmuth aus Erlen-Wollerau» täglich im Restaurant «Goldenes Schäfli» im Zürcher Niederdorf aufspielen werde.

In dieser Formation wirkte Alois Amgwerd aus Steinen als Klarinettist mit.

Amgwerd schlug seine Zelte ebenfalls in Zürich auf und betrieb neben seiner Tätigkeit als Pöstler und Wirt eine Agentur für Ländlermusikanten.

Dank seiner Vermittlung fasste die Ländlermusik in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts richtig Fuss in Zürich.

Die goldenen 1920er-Jahre

Anfang der 1920er-Jahre wurden das Niederdorf sowie die angrenzenden Quartiere zum Mekka der Schweizer Volksmusik.

Dies war in erster Linie ein Verdienst von Schwyzer Musikanten. Allen voran der in Wilen bei Wollerau aufgewachsene Klarinettist und geniale Organisator Josef Stocker, genannt «Stocker Sepp», der mit seiner «1. Unterwaldner Bauernkapelle» ab 1922 viele Jahre lang jedes Wochenende in der «Bierhalle Gans» und auch sonst weitherum Musik machte.

Neben Stocker sorgten mit dem legendären Klarinettisten Kasi Geisser, dem Arther Bläser Dominik Märchy, der Kapelle Fuchs aus Einsiedeln unzählige weitere Schwyzer Musikanten für urchige und lüpfige Stimmung in Zürich.

Musikliebhaber pilgerten in die «Konki»

Bekannte Musiklokale waren die «Rose», «Schöchlischmiede», «Wäggitaler-Hof» und weitere.

Musikanten aus der ganzen Schweiz holten sich hier musikalische wie stilistische Anregungen.

Ab 1933 etablierte sich der Oberägerer Bläser Jost Ribary senior als Hauskapelle im Restaurant «Concordia».

Während rund drei Jahrzehnten pilgerten jeden Freitag- bis Sonntagabend Musikliebhaber aus dem ganzen Land in die «Konki», um den Klängen des Zuger «Klarinetten-Königs» zu lauschen.

Aussenbühne auf dem Hirschenplatz im Niederdorf

Mit einem ausgesuchten, hochklassigen Programm im Rahmen des Schwyzer Gastauftritts am Zürcher Sechseläuten wird an eine spannende Entwicklung erinnert.

Das Programm kann auf der Webseite des Kantons Schwyz eingesehen werden.

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