Wie die Gemeinde Ingenbohl mitteilt, hinterlässt die aktuelle geopolitische Lage ihre Spuren im Budget 2023. Das Defizit beträgt 2,97 Millionen Franken.
Die Gemeindeverwaltung Ingenbohl im Kanton Schwyz.
Die Gemeindeverwaltung Ingenbohl im Kanton Schwyz. - Nau.ch / Simone Imhof
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Der Voranschlag 2023 von Ingenbohl weist in der Erfolgsrechnung bei einem Totalaufwand von 48,1 Millionen Franken und einem Totalertrag von 45,1 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von drei Millionen Franken aus.

Das gegenüber dem Finanzplan 2023 um 1,7 Millionen Franken schlechtere Ergebnis wurde hauptsächlich durch Faktoren bestimmt, auf welche die Gemeinde kaum Einfluss nehmen kann.

Die Turbulenzen auf dem Strommarkt und der dadurch verbundene Anstieg der Strompreise verursachen Mehrkosten von rund 800'000 Franken.

Zusätzliche Kosten durch Anpassung des Vorsorgereglements

Ein weiterer Kostentreiber ist die Anpassung des Vorsorgereglements der Pensionskasse des Kantons Schwyz per 1. Januar 2023.

Darin ist eine Erhöhung der ordentlichen Arbeitgeberbeiträge von aktuell zehn Prozent auf neu zwölf Prozent enthalten.

Dies bedeutet für Ingenbohl zusätzliche Kosten von über 400'000 Franken.

Gegenüber dem Vorjahr erhält die Gemeinde zudem 632'400 Franken weniger Finanz- und Lastenausgleich, was einerseits auf die gestiegene Steuerkraft und andererseits auf zu hohe Ausgleichszahlungen in den Vorjahren zurückzuführen ist.

Teuerungsausgleich bei Besoldungen

Bei den Besoldungen ist eine Teuerung von drei Prozent eingerechnet. Wie hoch diese dann effektiv sein wird, hängt jedoch vom Kanton ab, da die Teuerung jeweils von ihm übernommen wird.

Auf der Ertragsseite mussten aufgrund der gestiegenen Kosten die Pensionstaxen im Alterszentrum um zehn Franken pro Tag erhöht werden.

Obwohl auch die Pflegetaxen anhand der Kostenrechnung angehoben werden konnten, schliesst die Rechnung mit einem Minus von 360'000 Franken ab.

Der Kanton beteiligt sich an den Kosten

Da es sich hier um eine Spezialfinanzierung handelt, hat dieser Aufwandüberschuss keinen Einfluss auf das Defizit der Gemeinde.

Ab 2023 beteiligt sich der Kanton an den Betriebskosten für ambulante und stationäre Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Die Gemeinde rechnet hier mit Rückerstattungen von 250'000 Franken seitens des Kantons.

Der Gemeinderat hat sich jedoch nicht nur mit der Erfolgsrechnung auseinandergesetzt, sondern auch über den Finanzbedarf unterhalten, der aufgrund der geplanten Investitionen auf die Gemeinde zukommt.

Die Geplante Nettoinvestitionen

Über die nächsten vier Jahre sind Nettoinvestitionen von 47,6 Millionen Franken vorgesehen.

Der Gemeinderat ist dabei seiner Strategie treu geblieben, dass nicht nur die Grossprojekte wie Neugestaltung des Bahnhofareals, Erschliessung von Brunnen Nord oder Strategie Schulliegenschaften umgesetzt werden, sondern auch die Sanierungen der Strassen und deren Kanalisationen sowie die Instandhaltung der gemeindeeigenen Liegenschaften aktiv angegangen werden.

Dies jedoch immer mit dem Ziel, die gewählte Finanzstrategie einer Nettoschuld von weniger als 5000 Franken pro Einwohner einhalten zu können.

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