Kleiner Überschuss statt grosses Defizit in Schübelbach
Die Rechnung 2019 der Gemeinde Schübelbach schliesst mit einem Überschuss von 253‘342 Franken ab.

Der positive Trend hält an. Nach 2016 (2,25 Mio. Fr.), 2017 (1,4 Mio. Fr.) und 2018 (0,38 Mio Fr.) weist die grösste Märchler Gemeinde auch für das Jahr 2019 einen Überschuss aus. Mit 253‘341.93 Franken ist dieser zwar nochmals geringer als im Vorjahr, in Anbetracht des budgetierten Defizits von 1,25 Millionen Franken entspricht der Gewinn aber doch einem um 1,5 Millionen Franken deutlich verbesserten Abschluss.
Das Eigenkapital, das per Ende des Jahres 2015 zwischenzeitlich auf 1,14 Millionen Franken geschrumpft war, erhöht sich dank der Ausgabendisziplin und einem hohen Kostenbewusstsein aller Involvierten weiter und beträgt aktuell 5,47 Millionen Franken. «Wir sind von hohen zusätzlichen Steuereinnahmen aus den Vorjahren positiv überrascht worden. Zudem wurde bei der Investitionsrechnung erneut weniger ausgegeben als geplant. So wird beispielsweise die Sanierung der Sanitätshilfestelle im Gutenbrunnen wegen Planungsverzug beim Bund erst Mitte 2020 in Angriff genommen. Zudem haben die Arbeiten beim Ausbau der Kläranlagen respektive beim Neubau des Hauptsammelkanals Dürrbach erst im Dezember 2019 begonnen», nennt Säckelmeister Herbert Nigg die Hauptgründe, die zu diesem Gewinn geführt haben.
Schübelbachs Verschuldung beträgt unverändert sechs Millionen Franken.
Abnahme der Kosten im Asylwesen
Keine Trendwende lässt sich derweil bei den weiterhin steigenden Kosten der Sozial- und Krankenversicherungen feststellen. Ein weiterer Kostenanstieg musste auch bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe – sowohl für Schweizerbürger in der Gemeinde als auch für Ausländer und Flüchtlinge – zur Kenntnis genommen werden. Hingegen haben die Auslagen im Asylwesen abgenommen.
Zum zweiten Mal nach 2018 wurde die Rechnung des Alters- und Pflegeheims Obigrueh Schübelbach als separate Zweigrechnung geführt. Und zum zweiten Mal konnte die Institution, die derzeit vollständig belegt ist, trotz höheren Personalkosten einen Gewinn ausweisen. Mit 89‘817.15 Franken fällt dieser gar noch deutlicher aus als jener im ersten Jahr der Eigenständigkeit (57‘388.66 Franken).
Gemeindewerke mit hohen Überschüssen
Das Betriebsjahr der Gemeindewerke Schübelbach war geprägt von Veränderungen. Einerseits hat Norbert Mayer aufgrund der Pensionierung des langjährigen Betriebsleiters Urs Kessler dessen Nachfolge angetreten, andererseits wurde die Verantwortung für die Siedlungsentwässerung und das Strassenwesen übernommen.
Auf die Zahlen wirkte sich dies nicht negativ aus. Die Jahresrechnung der Elektroversorgung schloss mit einem hohen Ertragsüberschuss von 474'428.36 Franken ab. Dieser sehr erfolgreiche Geschäftsabschluss hat den Gemeinderat bewogen, die Strombezüger am Gewinn in Form eines Rabattes von gesamthaft 150'000 Franken zu beteiligen, der mit der Stromrechnung im ersten Quartal 2020 verrechnet wird.
Auch die Wasserversorgung der Gemeinde Schübelbach weist einen hohen Gewinn von 468'356.93 Franken aus. Hauptgrund dafür sind primär höhere Mehreinnahmen aus Netzanschlussgebühren. Sowohl die Elektro- als auch Wasserversorgung der Gemeinde Schübelbach sind mit Eigenkapitalen von fünf bzw. 1,8 Millionen Franken gesund finanziert.
Die Rechnung 2019 der Gemeinde Schübelbach sowie die drei Zweigrechnungen hätten anlässlich der Gemeindeversammlung vom Freitag, 24. April, den Bürgern zur Genehmigung vorgelegt werden sollen. Aufgrund des Coronavirus musste die Versammlung auf einen bis anhin noch unbekannten Zeitpunkt verschoben werden. Die Botschaft zur Rechnung wird – versehen mit einem entsprechenden Hinweis – dennoch wie geplant gedruckt und an die Bürger verteilt.