Wie die Gemeinde Altendorf berichtet, sieht der Voranschlag der Erfolgsrechnung 2022 einen Aufwandsüberschuss von 2'687'000 Franken vor.
Das Gemeindehaus in Altendorf.
Das Gemeindehaus in Altendorf. - Nau.ch / jpix.ch
Ad

Der Voranschlag der Erfolgsrechnung 2022 sieht bei einem Gesamtaufwand von 24'232'400 Franken und einem Gesamtertrag von 21'545'400 Franken einen Aufwandsüberschuss von 2'687'000 Franken vor. Die Nettoinvestitionen der Investitionsrechnung betragen 6'208'800 Franken.

Der Personalaufwand erfährt eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr, einerseits durch neu geschaffene Stellen in der Verwaltung und andererseits durch allgemeine Veränderungen der Personalstruktur.

Beim Sach- und übrigen Betriebsaufwand führen vor allem Honorare für planerische und unterstützende Dienstleistungen zu einem erhöhten Aufwand. In den Folgejahren geht der Sachaufwand wieder zurück.

Die Pflegeheime sollen entlastet werden

Seit 2021 werden im Kanton Schwyz in Pflegeheimen die ungedeckten Pflegekosten nur noch über die Pflegefinanzierung bezahlt anstatt über die Ergänzungsleistungen. Dies hat eine hohe finanzielle Zusatzbelastung der Gemeinden zur Folge.

Für die Korrektur dieser Kostenverschiebung wurde, durch die Änderung des Gesetzes über Ergänzungsleistungen zur Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung, die Mitfinanzierung der EL durch die Gemeinden von bisher 50 Prozent auf neu null Prozent reduziert. Dies bewirkt für Altendorf eine Entlastung beim Transferaufwand.

Beim horizontalen Finanzausgleich gehört die Gemeinde Altendorf aufgrund ihrer Steuerkraft weiterhin zu den Gebergemeinden. Der Ausgleich besteht im nächsten Jahr aus 33'800 Franken Gutschrift aus der Nachkalkulation für das Jahr 2020 und 57'200 Franken Beitrag für das Jahr 2022.

Die ordentlichen Steuern sind leicht höher als erwartet

Für das laufende Jahr 2021 wurden ordentliche Steuern von 15'200'000 Franken prognostiziert. Stand Ende September 2021 ist anzunehmen, dass dieser Wert leicht übertroffen werden kann.

Bei den natürlichen Personen ist der Ertrag rund 210'000 Franken höher, während die juristischen Personen rund 163'000 Franken unter den Erwartungen liegen. Es ist anzunehmen, dass die Situation der Steuerpflichtigen zukünftig ähnlich positiv bleibt.

Zudem kann dank anderer Faktoren, unter anderem Bautätigkeit mit entsprechendem Zuzug von Steuerpflichtigen, von leicht steigenden Steuereinnahmen ausgegangen werden.

Der Steuerfuss soll gesenkt werden

Der Gemeinderat beantragt deshalb, zuhanden der Gemeindeversammlung, den Steuerfuss für das Jahr 2022 um fünf Prozent einer Einheit zu senken, auf 85 Prozent für natürliche Personen und 70 Prozent für juristische Personen.

Die Spezialfinanzierung Abfallwirtschaft erzielt gemäss den Budgetberechnungen einen Ertragsüberschuss, der in die Reserven eingelegt wird.

Bei der Feuerwehr, dem Wasserwerk und der Abwasserbeseitigung resultieren Aufwandüberschüsse, die über die vorhandenen Reserven gedeckt sind. Alle vier Spezialfinanzierungen können die bisherigen Gebühren beibehalten.

Es sind einige Investitionsausgaben geplant

Bei der Investitionsrechnung fallen Ausgaben von 150'000 und 400'000 Franken für den Ersatz der Liftanlagen im Dorfzentrum sowie für die Planung der Schulraumerweiterung und den Smartboard-Ersatz in den Schulzimmern an.

Der Bereich «Kultur, Sport und Freizeit» plant für 100'000 Franken den Ersatz des Kinderbeckens in der Badi und für 2'400'000 Franken die Umsetzung des Projekts «Park am See».

Weitere 2'390'000 Franken investiert die Kostenstelle «Verkehr» in mehrere Ausbauprojekte, darunter einige Strassensanierungen im Zusammenhang mit dem Bau der Fernwärmeleitungen der Energie Ausserschwyz AG.

Innerhalb der Funktion «Umweltschutz und Raumordnung» sind die Investitionen von Wasserwerk und Abwasserbeseitigung noch grösstenteils durch die vorhandenen Reserven gedeckt.

Die Revitalisierung des Talbach-Unterlaufs verzögert sich und es sind im nächsten Jahr nur 50'000 Franken budgetiert. Gesamthaft resultieren Nettoinvestitionen von 6'208'800 Franken.

Der Finanzplan für die nächsten Jahre ist rechtlich unverbindlich

Der Voranschlag 2022 wird mit den drei nachfolgenden Finanzplanjahren unter HRM2 zum umfassenden Finanzplan der Jahre 2022 bis 2025 kombiniert. Der Finanzplan ist ein wichtiges Führungsinstrument des Gemeinderates und dient der Gestaltung der künftigen Investitions-, Steuer- und Finanzpolitik.

Basierend auf der vergangenen Finanzentwicklung und unter Einbezug der aktuellen Planungsgrundlagen wird die Entwicklung des Gemeindehaushaltes, im Anschluss an den Voranschlag, für die nächsten drei Jahre prognostiziert.

Der Voranschlag 2022 und die Planjahre 2023 bis 2025 basieren auf dem reduzierten Steuerfuss von 85 Prozent für die natürlichen Personen und 70 Prozent für die juristischen Personen.

Das Eigenkapital-Konto nach HRM1 weist per 31. Dezember 2020 einen Stand von 16.03 Millionen Franken auf. Werden die voraussichtlichen Ergebnisse des laufenden Jahres, des nächsten Voranschlags und der drei Planjahre berücksichtigt, verbleibt am 31. Dezember 2025 ein Eigenkapital beziehungsweise eine Schwankungsreserve von 2.11 Millionen Franken.

Der Finanzplan der Jahre 2023 bis 2025 ist rechtlich unverbindlich und kann von den Stimmbürgern lediglich zur Kenntnis genommen werden.

Die Gemeindeversammlung soll weitergehend informieren

An der Gemeindeversammlung wird mit einer Kurzversion durch die Beratung des Voranschlags geführt. Weitere Informationen sind auf der Gemeindehomepage zu finden. Die Teilnahme an der Gemeindeversammlung vom 24. November 2021 ist ohne Corona-Zertifikat möglich.

Um die Schutzmassnahmen einhalten zu können, findet die Versammlung wiederum in der Mehrzweckhalle Altendorf statt. Für die Teilnehmer gilt, trotz genügend Abstand, die obligatorische Maskenpflicht.

Ebenso werden die Teilnehmer wieder registriert, weshalb um frühzeitiges Erscheinen gebeten wird. In der Voranschlags-Broschüre befindet sich eine Informationsseite zu den Schutzmassnahmen mit einem integrierten Talon, der die Registrierung erleichtert und beim Eingang abgegeben werden muss.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DienstleistungenFinanzpolitikFeuerwehrFrankenEnergieSteuernCoronavirusAltendorf