Neue Bootssteganlage in Stein am Rhein
Stein am Rhein plant eine moderne Bootssteganlage, die Flora und Fauna schützt. Die Finanzierung erfolgt überwiegend über Stiftungen und Bootsplatzgebühren.

Wie die Stadt Stein am Rhein mitteilt, sind Bewilligungsverfahren zu Projekten entlang der schützenwerten Rheinuferzone aufwendig und können zuweilen zur Geduldsprobe werden. Diese Erfahrung macht der Stadtrat Stein am Rhein mit der geplanten Erneuerung der maroden Bootssteganlage.
Konkret sollen die in die Jahre gekommenen Stege «Resa» und «Paradies» westlich der Schiffländi gelegen, einer modernen und zweckmässigen Steganlage weichen. Gleichzeitig können kleinere, heute entlang des Rheinufers verzettelt angesiedelte Bootsplätze aufgehoben und in die neue Anlage integriert werden.
Das bringt eine Entlastung der Uferzone, für welche ausserdem eine umfassende Renaturierung in den Rheinuferabschnitten «Bruggsteg» und «Im Orich» vorgesehen ist. Diese sind als Kompensationsmassnahme für die notwendigen Eingriffe in die Natur durch den Bau der neuen Bootssteganlage (speziell Ausbaggerungen) notwendig und erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Kanton.
Die Umsetzung des Sanierungs- und Verschönerungsprojekts kommt also nicht nur den Bootsbesitzern, sondern vor allem auch der Flora und Fauna entlang der öffentlichen Rheinufer zugute.
Projektfortschritt und Kostenabschätzung
Im Jahr 2021 wurde dem Kanton ein erstes Vorprojekt eingereicht, das zur Beurteilung an die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) weitergeleitet wurde. Aufgrund der Rückmeldungen der ENHK musste das Projekt anschliessend überarbeitet und redimensioniert werden.
Für diesen überarbeiteten Zwischenstand stellte die ENHK Anfang 2024 die grundsätzliche Bewilligungsfähigkeit in Aussicht, allerdings unter wenigen, jedoch wichtigen Vorbehalten. Vor rund einem Jahr wurde daraufhin ein abschliessendes Vorprojekt zur kantonalen Prüfung eingereicht. Die definitive Rückmeldung der ENHK steht derzeit noch aus.
Im Rahmen eines Workshops mit einer breit zusammengesetzten Fokusgruppe hatte der Stadtrat seine Pläne Anfang 2025 vorgestellt und die Rückmeldungen entgegengenommen
Die Gesamtkosten sind nach heutiger Grobschätzung mit rund sieben Millionen Franken veranschlagt.
Bootssteg: Finanzierung und politischer Prozess
Die Finanzierung erfolgt über die Zuwendung der Jakob und Emma Windler-Stiftung für die Neugestaltung des Rheinufers und die damit verbundenen Projekte. Ein Restbetrag von rund einer Million Franken muss über die Spezialfinanzierung «Bootsplatzfonds» (Liegeplatzgebühren über mehrere Jahre) finanziert werden.
Für die Stadt Stein am Rhein entstehen im Endeffekt keine Kosten. Der Bau und Betrieb einer kommunalen Bootssteganlage darf nicht mit Steuergeldern finanziert, sondern muss sich mit den Gebühren selbst finanzieren (Spezialfinanzierung).
Das Projekt wird nach dem Prüfungsverfahren durch Kanton und ENHK den üblichen politischen Prozess durchlaufen und kann nur mit der Zustimmung des Einwohnerrats und der Stimmbevölkerung realisiert werden. Für die zukünftige Einwasserung von Booten in bisherig zulässiger Grösse ist der Stadtrat ebenfalls besorgt.
Der Stadtrat wird die Bevölkerung erst nach Abschluss des kantonalen und eidgenössischen Prüfungsverfahrens detailliert über das Projekt und die Zeitplanung informieren können und den politischen Diskurs anstossen.






