Die prachtvolle Kapelle vom St.Annaschloss soll laut einer Sage als «Sühnemal» errichtet worden sein. Ihre Patronin ist die heilige Anna.
Schlosskapelle
Prachtvolle Wandmalereien zieren die gut erhaltene Schlosskapelle. - Gemeinde Rorschacherberg
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Einer Sage nach wohnte einst hinter den Mauern der geheimnisvollen Burg zu Rorschach ein grausamer Vogt. Ihm oblag unter anderem die Aufsicht über die Gefangenen und die Ausübung des Blutbannes.

Eines Tages liess er zwei Gefangene in den tiefen Burgkerker werfen. Er gab ihnen nichts zu essen, sodass der eine von ihnen bald vor Hunger starb.

Der andere Gefangene blieb am Leben, weil ihm seine Frau heimlich Essen in den Kerker brachte. Sie hatte sich beim Vogt als Magd in Dienst nehmen lassen.

So konnte sie ihrem eingekerkerten Gatten jede Nacht Nahrung zuschieben. Doch als er hörte, dass der zweite Gefangene immer noch am Leben war, wurde der grausame Vogt misstrauisch.

Er lauerte seiner Magd auf und ertappte sie. Wutentbrannt liess er auch sie in das Verlies einsperren und die beiden erlagen bald elendiglich dem Hungertod. Bald darauf starb auch der Vogt.

Doch er fand in seinem Grabe keine Ruhe und irrte als böser Geist nachts durch seine Burg und die umliegenden Wälder. Erst nachdem eine Schlosskapelle errichtet und diese der heiligen Anna geweiht wurde, fand die herumspukende Seele des Vogts ihre Ruhe.

Der heiligen Anna gewidmet

Den heutigen Namen hat die einstige Burg zu Rorschach von der Patronin der Kapelle, der heiligen Anna. Sie ist laut mehreren apokryphen Evangelien die Mutter Marias und damit die Grossmutter von Jesus.

Ihr Name steht für Liebe, Gnade und Anmut. Über sie erzählt man sich folgende Legende: Anna und ihr Angetrauter Joachim sehnten sich viele Jahre vergeblich nach einem Kind.

Immer wieder baten sie Gott darum. Nach langen Jahren endlosen Wartens erschien Joachim in der Wüste ein Engel und verkündete ihm die Geburt einer Tochter.

Auch Anna erlebte eine Engelserscheinung und die Verheissung eines von Gott auserwählten Kindes. Nach neun Monaten kam ein Mädchen zur Welt. Die Eltern nannten es Maria.

Auch wenn sie in der Bibel selbst nicht auftaucht, ist die heilige Anna Namengeberin für zahlreiche Kirchen. Heute noch wenden sich viele Gläubige an sie für eine harmonische Ehe, Kindersegen und glückliche Geburt.

Sie ist unter anderem die Schutzpatronin der Mütter und der Ehe, der Hausfrauen, Hausangestellten, Ammen, Witwen, Armen, Arbeiterinnen, aber auch der Weber, Schneider, Strumpfwirker, Knechte, Müller und Krämer.

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