Wie die Gemeinde Unterkulm meldet, plant sie, das bestehende Entwässerungssystem mit dem Bau einer Steuerung an den Regenbecken zu optimieren.
Der Eingang der Gemeindeverwaltung in Unterkulm.
Der Eingang der Gemeindeverwaltung in Unterkulm. - Nau.ch
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Zur Beseitigung und Reinigung des Abwassers der Gemeinden Teufenthal, Unterkulm, Oberkulm und Dürrenäsch betreibt der Abwasserverband Mittleres Wynental seit 1967 die Abwasserreinigungsanlage in Teufenthal.

Damit das bestehende Entwässerungssystem auf wirtschaftliche Weise genutzt, bewirtschaftet, weiterentwickelt und die bestehende Entwässerungsplanung aktualisiert werden kann, hat der Verband entschieden, den Generellen Entwässerungsplan auf Verbandsebene (VGEP) zu erarbeiten.

Wurde früher alles anfallende Abwasser möglichst schnell und direkt abgeleitet, sieht die heutige Gewässerschutz- und Entwässerungsphilosophie differenziertere Vorgehensweisen vor.

Auf der Basis umfassender Berechnungen wurden neue Betriebskonzepte erarbeitet, die in den kommenden Jahren umzusetzen sind.

Zentrale Überwachung und Steuerung der Regenbecken

Ein wesentlicher Bestandteil des VGEP und des Entwässerungskonzeptes ist die Erstellung einer zentralen Überwachung und Steuerung der Regenbecken.

Mit dieser Dosierungsmöglichkeit kann erreicht werden, dass die Kapazitäten der Kläranlage nicht überlastet werden und es dadurch zu einem Überlauf von ungereinigtem Mischwasser ins öffentliche Gewässer kommt.

Werden diese Regenbecken jedoch erst bei Trockenwetterabfluss entleert, was heute der Fall ist, gelangt das zurückbehaltene Mischwasser unverdünnt in die Kläranlage. Der Reinigungsaufwand ist dementsprechend hoch.

Optimal ist daher, wenn der Entleerungsprozess so schnell wie möglich und unter Berücksichtigung der verschiedenen Pegelstände der Regenbecken sowie der Auslastung der Kläranlage gestartet werden kann.

Nur Vorortsteuerungen vorhanden

Zurzeit können die Regenbecken der Verbandsgemeinden nicht von der ARA angesteuert werden. Heute sind lediglich Vorortsteuerungen vorhanden.

Bei diesen wird autonom aufgrund der zufliessenden Wassermenge und des Wasserstandes im Becken der Abfluss Richtung ARA gedrosselt und die Beckenentleerung ausgelöst.

In einem ersten Schritt haben deshalb die Verbandsgemeinden ihre Regenbecken für die Anbindung auszurüsten und eine Kopfstation auf der ARA ist einzurichten.

In Unterkulm ist das Regenbecken «Wyna» an der Binzhaldenstrasse, Höhe Wynabrücke, betroffen.

Manipulationen via Internetverbindung möglich

In der Kläranlage soll eine Kopfstation mit einem Prozessleitsystem installiert werden.

Das Prozessleitsystem beinhaltet die vorgegebenen Parameter, wie die Steuerung der Regenbecken im Normalbetrieb oder bei Störfällen funktioniert.

Manipulationen können direkt mit einer Internetverbindung von der Kläranlage aus vorgenommen werden.

Ein kompatibles System ist nötig

Damit dieses System funktioniert, muss die Entleerungssteuerung (Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, EMSR) im Regenbecken «Wyna» durch ein kompatibles System ersetzt werden.

Gleichzeitig werden im Regenbecken vereinzelte Sanierungsarbeiten durchgeführt und bauliche Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit (Erneuerung Beckeneinstieg) realisiert.

Die Kosten für den Ersatz der Steuerung belaufen sich auf total 230’000 Franken inklusive Mehrwertsteuer.

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