BrauGarage – von der Autowerkstatt zur Brauerei
Sie heissen «s'Rynecher», «s'Rynecher Amber» und «Wit» – diese einzigartigen Biersorten entstehen in der BrauGarage in Reinach.

Klein, rustikal aber mit viel Charme und Details – die BrauGarage ist ein Erlebnis. Eine kleine Brauanlage, ein sogenanntes Kombi 2-Gerätesudhaus, steht gleich hinter dem Tresen mitten im Raum. Mit der Anlage können 300 Liter bzw. in einem Doppelsud 600 Liter Bier produziert werden. Dazu gibt es einen Gärtank für die Hauptgärung und drei Lagertanks. Monatlich werden 500 bis 600 Liter Bier produziert.

Fritz Züger führt bereits seit 15 Jahren zusammen mit einem Kollegen die Brauerei «Rabenbrau» in Gränichen. Als Entwicklungsschritt, um noch etwas mehr Bier herstellen zu können ohne in die Flaschen abfüllen zu müssen (grosser personeller Aufwand und Kosten), ist bei Fritz Züger vor zwei Jahren der Plan entstanden, eine Gasthausbrauerei zu gründen – die BrauGarage in Reinach. «Da wir das Bier hier direkt verkaufen und keine Flaschen etikettieren müssen, hat sich dies auch aus wirtschaftlichen Gründen gelohnt», sagt der ‹Tüftler›, wie ihn seine Partnerin Franziska Meyer bezeichnet. Die beiden führen die kleine Brauerei mit Beiz zusammen und werden von fünf Mitarbeitenden unterstützt.

Erlebnis für jeden Bierliebhaber
Acht Biersorten gibt es in der BrauGarage, welche früher als kleine Autowerkstatt diente. Drei Sorten werden in aktuell der Mikro-Brauerei selbst hergestellt, die anderen sind von anderen kleinen Brauereien der Region. «Es sind Sorten, die nicht überall zu finden sind», sagt Franziska Meyer. Da das Bier in der BrauGarage nicht auf Kopfdruck gebraut wird, schmeckt dieses auch nicht immer gleich. Zudem braut Fritz Züger auch gerne mal ein neues Bier; so gibt es auch immer mal wieder saisonale Sorten.

In der BrauGarage gibt es das Bier frisch vom Hahn. Lagerkapazität ist kaum vorhanden. Nebst der kleinen Brauerei gibt es ein paar rustikale Holztische drinnen und in der Gartenbeiz. Es ist für jeden Bierliebhaber ein Erlebnis, hier sein Bier zu geniessen, während gleich daneben neues Bier gebraut wird. «Für jemand, der gerne Bier und Geselligkeit hat, ist ein Besuch in der BrauGarage ein Muss», so der Fritz Züger.

In der sehr kleinen Küche werden zudem kleine und zum Bier passende Verpflegungsmöglichkeiten zubereitet. «Es sind rustikale Snacks. Auch hier probieren wir immer mal etwas Neues aus. So haben wir auch schon Bierbrottaschen gemacht. Oder auch unser selbstgemachter Senf mit Bier findet grossen Anklang», sagt Franziska Meyer. Ein weiteres Highlight ist die BrauGaragen-Wurst.

Vor Ort oder zu Hause geniessen
Nebst der BrauGarage gibt es das helle «Bier vo Rynech» auch in einem Restaurant in Schöftland sowie bei Veranstaltungen im Saalbau Reinach. «Es ist nicht unsere Strategie, zu expandieren», sagt Fritz Züger. Die BrauGarage setzt auf Offenausschank vor Ort. Wenige Flaschen, zum Beispiel als Idee für ein Geburtstagsgeschenk, stehen aber dennoch bereit.

Die BrauGarage wird für Vereinsanlässe und Apéros gerne besucht. Besonders beliebt: Eine Degustation mit Erläuterungen zum Brauvorgang und Vorschlägen für passende Gerichte.
Weiter bietet die Mikro-Brauerei mobile Zapfanlagen mit Bierfass an. Ein besonderer Hingucker an Gartenfesten und Geburtstagen.

Corona-Lockdown dank Hilfe überlebt
«Das Bier muss vier bis sechs Wochen gären, bevor wir dieses ausschenken können», sagt Fritz Züger. In Zeiten von Corona nicht einfach. Mithilfe eines Rampenverkaufs konnten die vorproduzierten Biere gut verkauft werden. «Wir konnten für die Zeit auch Unterstützung anfordern. Auch die Gemeinde ist uns mit der Miete entgegengekommen. Für uns überlebenswichtig – es wäre finanziell sonst knapp geworden», sagt das Paar.
Nach zwei geschlossenen Monaten wird die BrauGarage nun aber wieder fleissig von ihren «Fans» besucht. «Wir haben viele Stammgäste, was wirklich schön ist.»

2. RynecherBierKulturTag
Im Juni feierte die BrauGarage ihr zweijähriges Jubiläum. Am 5. September will die BrauGarage zusammen mit dem Brauhuus 531 den zweiten RynecherBierKulturTag organisieren. «Der Anlass war letztes Jahr sehr beliebt. Es waren acht kleine Bierbrauer vor Ort und es gab Essstände und Musik». Jetzt soll der Anlass wiederholt werden – wiederum mit Essen, Musik und neu sogar zehn Bierbrauern.

Bierstacheln & Bierfondue
Auch weitere beliebte Anlässe will das Paar im zweiten Halbjahr wieder durchführen. So etwa das «Bierstacheln» – eine mittelalterliche Tradition. Ein Eisenstab wird erhitzt und in das Bier eingetaucht. Der Restzucker im Bier karamellisiert, wodurch das Bier einen süsslicheren Geschmack erhält. Und im Winter sollen die Gäste wieder das Bierfondue aus dem grossen Topf über dem Feuer geniessen können.