Rüti ZH: Sina Staub will Weltmeisterin im Ju-Jitsu werden

Sie will Weltmeisterin werden. Dieses Ziel hat sich die 23-jährige Ju-Jitsu-Spitzensportlerin Sina Staub bereits mit sechs Jahren vorgenommen. Geklappt hat es zwar noch nicht ganz. Dreimal Bronze an den Weltmeisterschaften und einmal Bronze an den Europameisterschaften stehen aber bereits zu Buche.

Zurzeit ist die Ju-Jitsu-Kämpferin aus Rüti mitten in den Vorbereitungen für die nächsten grossen Aufgaben: Im Mai finden die Europameisterschaften statt, im November geht es nach Griechenland an die WM. Nau.ch hat die Spitzensportlerin besucht.

Nau.ch: Wie bist Du eigentlich zum Ju-Jitsu-Sport gekommen?

Sina Staub: Mit viereinhalb Jahren bin ich zum ersten Mal mit dem Sport in Berührung gekommen. Meine Eltern haben in mir diese Leidenschaft geweckt. Sie haben selbst Kampfsport praktiziert.

Ich ging dann zum ersten Mal in ein Training. Das hat mich dann so fasziniert, dass ich meinen Eltern mit sechs Jahren sagte: Wenn ich einmal gross sei, dann werde ich Weltmeisterin.

Nau.ch: Wie ging es danach weiter?

Sina Staub: Ich bin im Piemont aufgewachsen und bestritt viele Kinderturniere. Mit 18 Jahren kam ich in die Schweiz und wurde zum ersten internationalen Turnier eingeladen. 2018 folgte dann der Sprung ins Schweizer Nationalteam. Daneben war aber für mich wichtig, die Ausbildung zur Fachfrau Betreuung Kinder abzuschliessen.

Nau.ch: Was sind aus Deiner Sicht die bisherigen Höhepunkte in Deiner Karriere?

Sina Staub: Ich konnte an den Weltmeisterschaften dreimal Bronze erkämpfen, in Abu Dhabi zweimal und im Jahr 2023 in Ulan-Bator. An den Europameisterschaften im Jahr 2023 in Zagreb holte ich ebenfalls Bronze. 2022 konnte ich an den World Games in Birmingham teilnehmen.

Ich bin die einzige Schweizerin in dieser Disziplin mit drei Weltmeisterschafts-Medaillen in Folge. In der Elite (erwachsene Alterskategorie) und zwei verschiedenen Gewichtsklassen (2021 und 2022 in Abu Dhabi und 2023 in Ulan-Bator/Mongolei).

Nau.ch: Was sind Deine Ziele für dieses Jahr?

Sina Staub: Ich will mich unbedingt für die World Games 2025 (Olympiade für Randsportarten) qualifizieren. Und auch dieses Jahr finden Welt- und Europameisterschaften statt. Da will ich wieder einen Podestplatz erkämpfen.

Nau.ch: … und Weltmeisterin werden, wie Du es Deinen Eltern prophezeit hast?

Sina Staub: Klar, auf das Ziel arbeite ich hin. Aber es muss an diesem Tag einfach alles stimmen. Man muss sozusagen «den perfekten Tag» erwischen. So viele Komponenten spielen da hinein: Essen, Schlaf, allgemeines Wohlbefinden.

Nau.ch: Wie viel Aufwand betreibst Du für Deinen Sport?

Sina Staub: Ich trainiere fünf bis sechs Mal die Woche, jeweils am Abend. Pro Jahr gibt es fünf bis acht grosse, internationale Wettkämpfe. In der Schweiz kommen auch nochmals zwei, drei Wettkämpfe dazu.

Gerade die Wettkämpfe im Ausland sind mit viel Reisen verbunden. In ferne Länder wie China und die Mongolei sowie ganz Europa und Amerika.

Nau.ch: Hat neben dem Sport irgendetwas anderes noch Platz im Leben?

Sina Staub: (Lacht) Ich habe einen ganz lieben Schatz, der macht Judo und weiss, was es heisst, Spitzensport zu betreiben. Sicher ist mein Leben sonst geprägt vom Sport und von meiner Arbeit. Nach der WM und der EM nehme ich mir aber jeweils einen Monat Pause, um den Kopf auszulüften.