Der Service Club Soroptimist Int. Rapperswil-Jona überzeugte bei einer Ausschreibung für Ukraine-Nothilfe. 500'000 Franken waren insgesamt ausgeschrieben.
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Der Service Club Soroptimist International aus Rapperswil wurde mit einer Förderung für Ukraine-Nothilfe bedacht. - Nau.ch / Rolf Lutz
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Nothilfe in der Ukraine wurde vom Lotteriefonds 500'000 Franken ausgeschrieben.
  • Unter den zehn berücksichtigten Gesuchen ist auch dasjenige des Service-Clubs Soroptimist.
  • Damit wird ein Projekt in einem Waisenhaus in Lviv unterstützt.

Bis zum 15. Januar 2023 gingen zwölf Gesuche für Beiträge von insgesamt 860'000 Franken ein. Davon konnten zehn Gesuche berücksichtigt werden – der grösste Betrag von 200'000 Franken geht an die Skat Foundation mit Sitz in St. Gallen.

Überzeugt hat auch das Projekt des Service-Clubs Soroptimist International aus Rapperswil-Jona unter der Leitung von Präsidentin Claudia Meister Iff. Sie organisierten Hilfsgüter für ein Waisenhaus und Kinderheim in Lviv.

Transporter voller benötigter Güter

Ende Februar erreichte folglich ein Transporter aus dem glarnerischen Bilten – vollbepackt mit dringend benötigten Waren für Spitäler und Waisenhäuser – die Stadt Lviv/Lemberg in der Ukraine. Im Lastwagen befanden sich unter anderem dringend benötigte Generatoren, Schlafsäcke und Solartaschenlampen.

Doch wie kam es überhaupt zu diesem Projekt des Rapperswiler Service-Clubs? Frauen der Clubs Rapperswil und Kreuzlingen können auf eine fast 25-jährige Zusammenarbeit mit dem Club Soroptimist International Lviv zurückblicken. Damals hatten die Soroptimistinnen Katharina Streuli (Rapperswil) und Wiltraud Entress (Kreuzlingen) sich erstmals für die Ukrainehilfe eingesetzt. Es wurden Spitäler, Waisenheime und Ambulatorien mit Hilfsgütern versorgt, Geldspenden für Renovationen maroder Gebäude eingesetzt.

Aufgrund dieser langjährigen, engen Beziehung hat Soroptimist International Union Schweiz kurz nach Ausbruch des Krieges am 24. Februar 2022 beschlossen, ein Soforthilfeprojekt «Direkthilfe für die Ukraine» auf die Beine zu stellen. Daraus entstand dann auch die Nothilfe des Clubs Rapperswil, die nun auch durch Swisslos Kanton St. Gallen unterstützt wird.

Waisenhaus steht im Zentrum

Im Zentrum steht zurzeit das Waisenhaus Lyubin Velyky. Waisenkinder, die vom Frontgebiet in die mehr Sicherheit bietende Region Lviv gebracht werden, finden dort für einige Wochen oder gar für Monate ein temporäres Zuhause. Wie Soroptimistin und Soziologin Annelies Debrunner bei ihren Projektbesichtigungen Ende November und Ende März in Erfahrung bringen konnte, sind im Waisenhaus «Lyubin Velyky» 50 bis 80 Kinder und Jugendliche untergebracht. Ganz den aktuellen Erkenntnissen entsprechend, besteht neben den Möglichkeiten, eine gesunde Ernährung zu fördern, auch hier die Notwendigkeit, die traumatischen Erlebnisse des Krieges zu verarbeiten.

Soroptimist International

Soroptimist ist eine weltweite, dynamische Organisation für Frauen. Mit über 3000 Clubs und 80'000 Mitgliedern in 125 Ländern ist Soroptimist International die weltweit grösste Organisation von Service-Clubs qualifizierter, berufstätiger Frauen. Soroptimist International hat sich zum Ziel gesetzt, Möglichkeiten zu schaffen, um das Leben von Frauen und Mädchen mit Hilfe ihres globalen Netzwerks positiv zu verändern.

Dringliche Ukraine-Hilfe

Die Grundlage für die dringliche Hilfe bildet ein Entscheid des Kantonsrates vom November 2022. Damit stellte er 500'000 Franken aus dem Lotteriefonds als Rahmenkredit für humanitäre Vorhaben und den Wiederaufbau und damit direkt für die notleidende Bevölkerung in der Ukraine und den angrenzenden und durch den Krieg betroffenen Ländern bereit.

Primär sollten damit Projekte von Trägerschaften mit Sitz im Kanton St. Gallen unterstützt werden. Falls der Gesamtbetrag nicht ausgeschöpft werden sollte, hätten im Direktverfahren professionelle Hilfswerke mit Sitz in der Schweiz berücksichtigt werden können.

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