Fast ein Monatslohn zahlt ein Erwachsener im Schnitt für die Krankenkasse in Rapperswil-Jona. Vergleichen lohnt sich, meint Comparis und ein lokaler Vermittler.
KRANKENKASSENPRAEMIEN, KRANKENKASSE, PRAEMIENANSTIEG, PRAEMIENERHOEHUNG,
Ein Bildschirm fotografiert an einer Medienkonferenz zu den Krankenkassenpraemien 2021 in Bern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Krankenkassenprämien sind nicht so sehr gestiegen, wie wegen Corona zuerst erwartet.
  • Insgesamt frisst diese Versicherung alleine aber über 6 Prozent des Haushaltsbudgets.
Ad

Die Schweiz hat eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt. Jährlich steigen die Prämien in der obligatorischen Grundversicherung, welcher sich alle in der Schweiz wohnhaften Personen anschliessen müssen.

Alleine 2021 steigen die Krankenkassenprämien laut Comparis genau um ein halbes Prozent. Damit kam nicht der grosse Sprung, wie viele im Zusammenhang mit der Corona-Krise erwartet haben.

Ein Grund dafür sieht Ibrahim Beyeler von der Rapperswiler Beyeler Consulting GmbH im bereits sehr hohen Niveau bei den Krankenkassen. «Die Prämien sind über die Jahre so gestiegen, dass Familien finanziell gesehen bereits an ihre Grenzen kommen», findet Beyeler.

Aufwärtstrend geht weiter

Alleine in der Stadt Rapperswil-Jona etwa kostet eine Krankenkasse für eine erwachsene Person durchschnittlich 4019 Franken pro Jahr, wie der Vergleichsdienst Comparis auf Anfrage mitteilt. Für viele Leute ist das fast ein ganzer Monatslohn.

Ibrahim Beyeler
Beyeler Consulting GmbH: Geschäftsgründer und Inhaber Ibrahim Beyeler. - zVg

Das spürt auch die Wirtschaft: Die Hohen Prämien fressen das Haushaltsbudget der Schweizer und verringern ihre Kaufkraft. «6.7 Prozent des Haushaltsbudget werden schweizweit für die Krankenkasse belastet», weiss Comparis-Experte Felix Schneuwly.

Und der Aufwärtstrend geht weiter – es scheint eine Frage der Zeit, bis man in der Schweiz 10 Prozent des Haushaltsbudgets für die Krankenkassen opfert. Denn ein Ende des Prämienanstiegs ist nicht in Sicht.

Krankenkasse zu vergleichen lohnt sich

Was dem Schweizer übrig bleibt, ist jedes Jahr die Versicherung zu vergleichen und so zumindest etwas weniger als der Durchschnitt zu bezahlen. Denn: Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind gross, die Unterschiede zwischen den Kassen innerhalb eines Kantons ebenfalls.

Schneuwly von Comparis hat einen Ratschlag: «Vergleichen lohnt sich auch für Leute, die nächstes Jahr sogar tiefere Prämien bezahlen als heuer, weil sie vielleicht bei einer teuren Kasse sind».

Felix Schneuwly
Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly. - zVg

Er findet aber, für den Wechsel der Grundversicherung sei keine Beratung nötig, weil die Versicherungsdeckung bei jeder Versicherung dieselbe sei. Anders sieht es Comparis-Schneuwly bei den Zusatzversicherungen.

1000 Franken sparen

«Hier lassen sich die Produkte nicht direkt vergleichen, weshalb eine Beratung Sinn macht – auf neutraler Ebene.» Dem stimmt auch Beyeler Consulting zu, die in der Finma als ungebundene Finanzdienstleister eingetragen sind.

«Sich mit der eigenen Versicherung zu befassen, kann sich finanziell sehr lohnen. Dabei braucht es nicht immer einen Wechsel, sondern oft helfen schon Anpassungen innerhalb der Kasse», erklärt Geschäftsführer und Inhaber Beyeler.

Seine Kunden würden so im Schnitt 1000 Franken pro Jahr einsparen und seien in der Regel noch besser versichert. Doch es geht noch mehr: «Kürzlich haben wir einem Paar 4’500 Franken eingespart und sie noch besser versichert.» Für Rapperswil-Jona, wo ein Erwachsener durchschnittlich 4019 Franken pro Jahr für seine Krankenkasse bezahlt, ist das ganz schön viel.

Krankenkassen Ombudsstelle
Mit der Corona-Krise gab es weniger Fälle bei Ombudsstelle der Krankenversicherer. (Symbolbild) - Keystone
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ComparisKrankenkassenFinmaKrankenkasseFranken