Gemeinde verzichtet auf weitere Energiestadt-Zertifizierung
Uznach wird sich 2026 nicht erneut als «Energiestadt» zertifizieren lassen. Die Mittel sollen direkt für die Erreichung der Energieziele eingesetzt werden.

Wie die Gemeinde Uznach berichtet, ist sie im Jahr 2010 erstmals als «Energiestadt» zertifiziert worden. Die Energiekommission hat beantragt, auf die vierte Rezertifizierung im Jahr 2026 zu verzichten.
Diese würde rund 20’000 Franken an externen und internen Aufwendungen kosten. Rückblickend war die erstmalige Zertifizierung als «Energiestadt» hilfreich, denn damals kamen viele neue Themen im Energiebereich auf, die grosse Herausforderungen mit sich brachten und zu denen damals auf kommunaler Ebene Erfahrungswerte fehlten.
Es war wertvoll, sich auf den Trägerverein «Energiestadt» stützen zu können. Mittlerweile hat sich die Situation verändert.
Kompetenzen und Netzwerke sichern Ziele ohne Label
Uznach kann bei der Energieagentur St. Gallen, der Fachgruppe Energie der Region Zürichsee-Linth (RZL) und den Fachleuten in der Energiekommission auf die nötigen Kompetenzen und Netzwerke zurückgreifen.
Auch die zielorientierte Zusammenarbeit der Gemeinde mit der EW Uznach AG (EWU) und die Einsitznahme des EWU-Geschäftsführers in der Energiekommission haben das Know-how im wichtigen Bereich Strom gesteigert beziehungsweise gefestigt.
Viele Anforderungen im Energiebereich sind inzwischen gesetzlich vorgeschrieben, und die Sensibilisierung der Bevölkerung ist ausgeprägt, weshalb das Label seine Vorreiterrolle verloren hat und aus Sicht des Gemeinderats keinen spürbaren Mehrwert mehr bringt. Künftig wird Uznach wie die anderen Gemeinden in der RZL als Teil der «Energie-Region» auftreten.
Mittel werden direkt eingesetzt
Unabhängig von einer Rezertifizierung als «Energiestadt» erstellt die Energieagentur jährlich ein Energie-Monitoring über alle St. Galler Gemeinden. Aus diesem Bericht kann abgeleitet werden, ob Uznach die Zielvorgaben gemäss Art. 4 Energiereglement respektive dessen Anhang 1 auch tatsächlich erreicht.
Erfüllt Uznach diese Vorgaben nicht, verpflichtet das Energiereglement die Energiekommission und den Gemeinderat, die Anstrengungen zu erhöhen und geeignete Massnahmen zu ergreifen, um die gesetzten resp. gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.
Indem auf das Label respektive die Rezertifizierung verzichtet wird, werden Mittel frei, die direkt für die Zielerreichung verwendet werden können und sollen. Der Gemeinderat verzichtet vor diesem Hintergrund auf eine erneute Rezertifizierung, womit Uznach per Ende 2026 aus dem Trägerverein «Energiestadt» austritt.
Energieziele konsequent weiterverfolgen
Der Rat weist die Energiekommission an, die Arbeit und die Förderprogramme dahingehend weiterzuverfolgen, dass die Energieziele von Bund, Kanton und Gemeinde erreicht oder gar übertroffen werden.






