Eschenbach SG nimmt Projekte für den Hochwasserschutz in Angriff
Wie die Gemeinde Eschenbach SG berichtet, werden die ersten Projekte aus dem «Massnahmenkonzept Naturgefahren» in Angriff genommen.

Basierend auf der kantonalen Gefahrenkarte hat der Gemeinderat im vergangenen Jahr ein «Massnahmenkonzept Naturgefahren» verabschiedet. Dieses regelt den Umgang mit Naturgefahren über das ganze vereinigte Gemeindegebiet und nimmt eine Priorisierung der vorgesehenen Schutzmassnahmen vor. Die ersten Projekte werden nun in Angriff genommen.
Um die Hochwassersicherheit im Dorfkern zu verbessern, braucht es umfangreiche Abklärungen für allfällige vorgelagerte Massnahmen. Ebenfalls werden Massnahmen im Gebiet Schutt, Atzmännig, geprüft. Für diese Vorhaben wurde ein Umsetzungsvorschlag erarbeitet.
Dorfbach Eschenbach
Im Dorfzentrum Eschenbach zeigt die Naturgefahrenkarte eine mittlere bis erhebliche Hochwassergefährdung auf. Diese besteht insbesondere dann, wenn Siessen- und Oberfeldweiher als Retentionsbecken des Dorfbachs bei Starkregenereignissen den Wassermassen nicht mehr standhalten könnten.
Der Damm des grösseren Siessenweihers ist der eidgenössischen Stauanlagenverordnung unterstellt und bedarf einer periodischen Kontrolle. Diese hat ergeben, dass Sanierungsmassnahmen notwendig sind. Bei deren Planung soll nun die Gefahrensituation gesamthaft konzeptionell geprüft werden.
Dabei werden auch Massnahmen gegen die Verlandung des Siessenweihers sowie Vorkehrungen am nachfolgenden Gebiet bis zur Stauanlage des Oberfeldweihers einbezogen. Es ist davon auszugehen, dass hier dereinst ein Wasserbauprojekt zu erarbeiten ist.
Der Auftrag zur Ausarbeitung dieses Gesamtkonzeptes wurde vom Gemeinderat für 73'242.30 Franken an das Ingenieurbüro Niederer und Pozzi Umwelt AG, Uznach, vergeben. Bund und Kanton haben eine Kostenbeteiligung in Aussicht gestellt.
Gebiet Schutt, Atzmännig
Ebenfalls als erheblich eingestuft wird die Hochwassergefahr für den Goldingerbach im Bereich des Campingplatzes Atzmännig. Dort geht die Gefährdung insbesondere von der Verengung des Baches beim Übergang der Strasse zum Parkplatz Atzmännig aus.
Die Konzepterarbeitung für diesen Bereich wurde für 20'662 Fanken ebenfalls an das Ingenieurbüro Niederer und Pozzi Umwelt AG vergeben. Hier wurde eine Kostenbeteiligung seitens der Sportbahnen Atzmännig AG von 50 Prozent vereinbart.
Vorsorgen für Ausnahmeregenfälle
Die betroffenen Punkte wurden insbesondere auch während der Starkregenfälle vom Juli 2021 intensiv beobachtet. Dabei hat sich gezeigt, dass der Durchlass des Dorfbachs an seine Grenzen gekommen ist.
Eine Gefahr hat jedoch zu keiner Zeit bestanden. Im Gebiet Atzmännig hat sich der Wasserpegel nur leicht erhöht, der Durchlass hätte dort noch deutlich mehr Volumen abnehmen können.
Die vergangenen Monate haben jedoch auch gezeigt, dass auch in unserer Region punktuell mit ausserordentlichen Niederschlagsmassen zu rechnen ist. So hält der Gemeinderat am Vorhaben fest, die besonders gefährdeten Punkte durch Schutzmassnahmen zeitnah zu entlasten.
Die Ergebnisse der nun in Auftrag gegebenen Vorstudien sollen im Frühsommer 2022 vorliegen, sodass der Gemeinderat im Anschluss über die Umsetzung der Massnahmen befinden kann.
Für die anschliessende Detailplanung und Ausführung werden entsprechende Beträge ins Budget 2022 und in die langfristige Investitionsplanung aufgenommen.