Eschenbach SG: Jetzt spricht die Kopftuch-Lehrerin über den Eklat
Wegen ihres Kopftuchs durfte sie ihre Stelle als Primarlehrerin in Eschenbach SG nicht antreten. Nun äussert sich die Lehrerin zum Eklat.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen ihres Kopftuchs durfte eine Lehrerin in Eschenbach SG ihre Stelle nicht antreten.
- Nach Protesten seitens der Eltern knickte die Schulleitung kurz vor den Sommerferien ein.
- Nun äussert sich die betroffene Lehrerin zum Vorfall.
In der Gemeinde Eschenbach im Kanton St. Gallen sollte eine Lehrerin nach den Sommerferien ihre Stelle an der Primarschule antreten. Doch ihr Kopftuch sorgte für heftige Reaktionen: Einige Eltern protestierten lautstark.
Zunächst stellte sich die Schule hinter die angehende Lehrerin – doch der Druck wuchs. Kurz vor den Sommerferien folgte die Kehrtwende: Die Eltern wurden darüber informiert, dass das Arbeitsverhältnis mit der Lehrerin nicht zustande komme.
Zum Vorfall hat sich die betroffene Lehrerin nicht geäussert. Bis jetzt.
«Es macht mich traurig»
Im Interview mit der «Linth-Zeitung» sagt sie: «Es macht mich traurig. Das ist das einzige Gefühl. Ich habe drei Jahre studiert, um als Lehrperson arbeiten zu können. Es war ein Traum von mir seit der dritten Klasse, selbst einmal als Lehrerin vor einer Klasse zu stehen.»
Weiter schildert sie, dass die Schulleitung und das gesamte Team fassungslos seien – niemand könne den Entscheid gutheissen. Auch von Eltern habe sie zahlreiche Rückmeldungen erhalten, die ihr Unverständnis und ihre Bestürzung über den Entscheid zum Ausdruck brachten.

«Mir tut das in erster Linie leid für die Kinder. Aktuell sitzen sie am 11. August in einem Schulzimmer ohne Lehrperson. Ich kenne niemanden, der jetzt noch eine Stelle sucht.»
In Zürich offener
Die Lehrerin blickt nach vorn und bewirbt sich nun auf neue Stellen. Auch in Zürich, wo sie die gesellschaftliche Offenheit als grösser einschätzt. Ihr Kopftuch abzulegen, ist für sie derzeit keine Option.