Santhera Pharmaceuticals streicht 50 Stellen
Im Zuge einer Umstrukturierung senkt das Pharma-Unternehmen Santhera Pharmaceuticals den Personalbestand um 50 Positionen auf 47 Vollzeitstellen.

Das Wichtigste in Kürze
- Santhera Pharmaceuticals entlässt rund die Hälfte der Angestellten.
- Grund dafür ist die Umstrukturierung der Organisation.
- Das Unternehmen will sich nun ausschliesslich auf Vamorolone konzentrieren.
Beim Biopharmaunternehmen Santhera Pharmaceuticals muss etwa die Hälfte der Mitarbeitenden ihren Hut nehmen. Das Unternehmen mit Sitz in Pratteln kündigte bereits vor einem Monat an, dass wegen seiner Neuaufstellung Stellen streichen müsse. Unklar war aber, wie viele es sein würden.
Dass Santhera Pharmaceuticals sich nun ausschliesslich auf Vamorolone konzentrieren werde, hatte das Unternehmen Anfang Oktober bekanntgegeben. Dieser Schritt ist nötig, weil der zweite Hoffnungsträger, Puldysa, nicht die erhoffte Wirksamkeit gezeigt hat.
Damit sei eine Umstrukturierung der Organisation nötig geworden. Durch diese werde auch die Liquidität gesichert, um die Pipeline weiter voranzubringen. Dies heisst es in der Mitteilung vom Montag weiter.
Santhera Pharmaceuticals streicht 50 Positionen
Im Zuge des Stellenabbaus komme es auch in der Geschäftsleitung zu Veränderungen. So werde Kristina Sjöblom Nygren, Chief Medical Officer und Head of Development das Unternehmen verlassen. Dies aus familiären Gründen und um andere berufliche Möglichkeiten wahrzunehmen. Die Suche nach einer Nachfolge zur Sicherung eines nahtlosen Übergangs wurde eingeleitet.

Insgesamt werde der Personalbestand um über 50 Positionen auf 47 Vollzeitstellen (FTE) gesenkt, wie Santhera weiter mitteilte. Diese Restrukturierung werde voraussichtlich einmalige Kosten von rund 3 Millionen Franken verursachen, denen wiederkehrende jährliche Kostensenkungen von 10 Millionen gegenüberstehen.
Gleichzeitig werde ein einmaliger, nicht liquiditätswirksamer Aufwand von 9 Millionen Franken entstehen. Dieser ergibt sich aus einer Wertminderung von Lagerbeständen und anderen Vermögenswerten im Zusammenhang mit Puldysa. Auch die Verringerung der Infrastrukturnutzung infolge der organisatorischen Umstrukturierung spielen eine Rolle.
Verlängerung der Liquiditätsreichweite
Zugleich habe man Anpassungen an die bestehenden Finanzierungsvereinbarungen mit von Highbridge Capital verwalteten Fonds (Highbridge) vorgenommen. Diese werden - vorbehältlich bestimmter Bedingungen - bis zu 15 Millionen Franken an zusätzlicher Finanzierung bereitstellen.
Man erwarte, dass die Liquiditätsreichweite von Santhera bis zum nächsten Meilenstein im zweiten Quartal 2021 verlängert werde. Dies mithilfe der Restrukturierung der Organisation, den verfügbaren liquiden Mitteln und zusätzlichen Massnahmen.
Vamorolone befindet sich laut Santhera derzeit in einer zulassungsrelevanten Studie bei Patienten, die an der Muskelerkrankung Duchenne-Muskeldystrophie DMD leiden. Sollten die Ergebnisse positiv ausfallen, würde Santhera noch im vierten Quartal 2021 einen Zulassungsantrag in den USA stellen.