Das stark mit Arsen belastete Areal Rheinlehne in Pratteln BL wird saniert. Der Kanton Basel-Landschaft und die heutigen Grundeigentümer haben sich geeinigt.
Blick auf den historischen Dorfkern mit der alten Pfarrkirche in Pratteln.
Blick auf den historischen Dorfkern mit der alten Pfarrkirche in Pratteln. - Nau.ch / Werner Rolli
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Das Gebiet Rheinlehne in Pratteln BL, das stark mit Arsen belastet ist, wird einer Sanierung unterzogen. Der Kanton Basel-Landschaft und die heutigen Grundeigentümer haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 179 Millionen Franken.

Mit der Vereinbarung werden die Projektorganisation und weitere Rahmenbedingungen geregelt sowie das kantonale Hochbauamt mit der Umsetzung der Sanierung beauftragt, wie die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion am Dienstag mitteilte. Die Arbeiten für die Ausführung werden zwei bis drei Jahre dauern.

Das bewilligte Sanierungsprojekt sehe einen Aushub der am stärksten mit Arsen belasteten Bereiche mittels konventionellem Aushub sowie Austauschbohrungen vor. Durch den Aushub von etwa 120'000 Kubikmeter Material werde das Schadstoffpotential um rund 98 Prozent verringert, heisst es weiter.

Zur Verhinderung von zusätzlichen Schadstoffmobilisierungen während der Sanierung werde eine «umfassende hydraulische Sicherung» installiert. Vorgesehen ist, dass Grundwasser mittels mehreren Sicherungsbrunnen abgepumpt, gereinigt und in den Rhein geleitet wird.

Rund 179 Millionen Franken für die Renovierung

Die Kosten der rund dreijährigen Sanierung belaufen sich auf rund 179 Millionen Franken. Der Bund hatte im Juni bekanntgegeben, dass er im Zeitraum von 2024 bis 2029 insgesamt 265 Millionen Franken für die Sanierung von Altlasten ausgeben will – so etwa 70 Millionen Franken für die Rheinlehne.

Der jetzige Arealbesitzer will 3 Millionen Franken an den Kosten beitragen. Auf dem Areal Rheinlehne sind fünf grössere, mehrgeschossige Gewerbegebäude mit Wohnungen in den obersten Etagen geplant.

Die inzwischen nicht mehr vorhandene Firma «F. Petersen & Sichler» hatte zwischen 1862 und 1908 auf dem Areal gegenüber der Saline Schweizerhalle den roten Textil-Farbstoff «Fuchsin» hergestellt.

Wegen der Ablagerung von Produktionsabfällen sowie undichten Abwasserleitungen sei der Untergrund heute mit 170 Tonnen Arsen stark belastet, heisst es weiter. Die Verunreinigungen reichen gemäss dem Bundesamt für Umwelt teilweise bis in eine Tiefe von zehn Metern und somit in Bereiche, die das Grundwasser durchströmen.

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