Der Verein Pro Kultur Olten stellte hinsichtlich der bevorstehenden Parlamentswahlen allen Kandidierenden fünf Fragen.
Pro Kultur Olten
So denken Oltner PolitikerInnen über bevorstehende Kulturprojekte. - z.V.g.
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Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Olten können sich im Hinblick auf die städtischen Parlamentswahlen ein Bild darüber machen, wer welche Haltung zu aktuellen Kulturfragen vertritt.

Der Verein Pro Kultur Olten hat allen Kandidierenden fünf Fragen unterbreitet. Die Antworten von 75 Kandidierenden sind nun ausgewertet:

Es sind Antworten von allen neun Listen eingegangen. Die Beteiligung war sehr unterschiedlich:

Vollständig ausgefüllt wurde die Umfrage von der CVP, und die Liste „Olten Jetzt!“ bringt es auf 90%. Leicht über der Hälfte liegen die Junge SP, die Grünen/Jungen Grünen; genau auf 50% Beteiligung kommt die SVP.

Nicht ganz die Hälfte der Kandidierenden von SP, EVP und Grünliberalen machten mit, und bei der FDP wollten 19 von 20 die Umfrage nicht ausfüllen. Die Antworten der einzigen teilnehmenden Person aus der FDP werden nachfolgend nicht kommentiert.

Meinungen über Bühnenhaus teilen sich

Eine erste Frage galt dem Bühnenhaus des Stadttheaters. Dieses ist in die Jahre gekommen und kann verschiedene Ansprüche an eine zeitgemässe Theaterbühne nicht erfüllen.

Gemäss dem mehrjährigen Finanzplan der Stadt sollte die Planung für eine neues Bühnenhaus bis in drei Jahren abgeschlossen sein.

Pro Kultur Olten wollte wissen, wann der Umbau beginnen soll: 2024, 2025-26, noch später oder gar nicht? Die Antworten der Parteien unterschieden sich deutlich:

Alle antwortenden der SVP wollen zum baldmöglichsten Zeitpunkt beginnen. Das gilt auch für eine deutliche Mehrheit von Olten Jetzt! sowie für eine knappe Mehrheit der SP und der Grünen/Jungen Grünen.

Lieber später beginnen wollen die meisten der EVP und der Grünliberalen sowie alle sechs Kandidierenden der CVP.

Niemand ist jedoch der Meinung, dass es das neue Bühnenhaus gar nicht bräuchte.

Eine zweite Frage galt der Unterstützung von Kulturschaffenden durch die Stadt. Jährlich stehen dafür 24‘000 Franken zur Verfügung. Ist das zu wenig, gerade richtig oder zu viel?

Auch bei dieser Frage gewichten die Kandidierenden der verschiedenen Listen sehr unterschiedlich. Wiederum führen die sechs SVP-Mitglieder die Liste jener an, welche zum Schluss kommen, es sei deutlich zu wenig.

Auch bei der SP, der Jungen SP und bei Olten Jetzt! sind alle der Meinung, es müsste zumindest etwas mehr sein. Das gilt ähnlich auch bei den Grünen und der CVP, wobei hier einzelne Kandidierende finden, es sei gerade recht, wie es ist.

Diesen Schluss ziehen auch je zwei der EVP und der Grünliberalen. Gar niemand würde den Kredit kürzen wollen.

Mehrheit will fachspezifische Ansprechstation im Kultursektor

Eine nächste Frage galt den Leistungsvereinbarungen, welche die Stadt Olten aktuell mit sieben Kulturorganisationen abschliesst.

Das entsprechende Dossier und die Verhandlungen – sofern es solche überhaupt gibt - führt der Stadtschreiber.

Pro Kultur Olten wollte wissen, ob das auch für die Zukunft ein guter Weg sei, oder ob es analog der städtischen Sport-Fachstelle eine Person bräuchte, die sich gezielt den Kulturvereinbarungen widmen könnte.

Die Resultate sind sehr homogen: Alle Kandidierenden der CVP wollen den Status Quo.

Und ausnahmslos alle Antwortenden von Olten Jetzt!, der Jungen SP, der Grünen/Jungen Grünen, der SVP, der SP, der EVP und der Grünliberalen wollen es ändern:

Die Stadt soll für die Leistungsvereinbarungen im Kultursektor eine fachspezifische Ansprechstation haben.

Bildende Kunst war Thema einer weiteren Frage. In Olten gibt es im öffentlichen Raum rund 50 Kunstwerke oder Wandgemälde.

Jüngst wurde kritisiert, dass der Unterhalt vernachlässig würde, und Pro Kultur Olten wollte wissen, ob diese Kritik berechtigt sei.

Vorerst fällt auf, dass einige unter den Antwortenden zu dieser Frage keine Stellung bezogen: Möglicherweise ist die Problematik in der Öffentlichkeit und der Politik kaum ein Thema.

Unter jenen, die ein Urteil abgaben, fanden nur zwei die Kritik als unberechtigt. Alle anderen pflichten bei, dass die Stadt mehr Aufmerksamkeit für den Unterhalt ihrer Kunstwerke aufbringen müsste.

PolitikInnen begrüssen Talentförderklasse

Die abschliessende Frage galt der Idee einer Talentförderklasse an der Sekundarschule, an welcher begabte Jugendliche ihre Talente in Bühnenkunst entwickeln könnten:

Theater, Tanz, Musik, Spoken Word. Die Stiftung Kinder- und Jugendtheater erwägt ein solches Projekt, und darum ist es aufschlussreich zu erfahren, wie die städtischen Parteien eine solche Idee aufnehmen würden.

Das Ergebnis ist überaus deutlich: Diese Idee wird fast ausnahmslos begrüsst. Bloss vereinzelte Stimmen der Grünen und der EVP äussern sich skeptisch.

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