Der Klimawandel führt zu grösser werdender Wasserknappheit. Diese erfordert Massnahmen im Wassermanagement, wie dieser Gastbeitrag zeigt.
Felix Wettstein
Felix Wettstein ist Mitglied der Grünen, Nationalrat und kandidiert für den Ständerat. - Simon von Gunten

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Wasserknappheit bedroht den Kanton Solothurn aufgrund von Hitze und Schneemangel
  • Die Klimakrise erfordert Massnahmen im Wassermanagement, wie dieser Gastbeitrag erklärt.
  • Versiegelte Flächen erhöhen die Überschwemmungsgefahr, diese müssen entsiegelt werden.
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Eigentlich hat die Schweiz ein gemässigtes Klima. So haben wir es jedenfalls in der Schule gelernt. Über die letzten 20 Jahre betrachtet müssen wir jedoch feststellen, dass nicht nur die Hitzeperioden immer öfter auftreten und länger dauern, sondern dass das Wasser knapp wird. Der Kanton Solothurn ist in besonderer Weise betroffen, denn in unserem Kanton laufen viele Flüsse zusammen.

Wenn – wie im vergangenen Winter – in den Bergen wenig Schnee fällt, dann haben die Alpenflüsse bereits im Frühsommer einen ungewöhnlich niedrigen Wasserstand. Dauern dann im Sommer die Trockenperioden an, verschlimmert sich die Situation.

Wir brauchen das Wasser, gerade auch in unserem Kanton: für die Wasserkraftwerke, für Kühlungen, für Bewässerungen. Auch die kleineren Fliessgewässer, die im Mittelland oder im Jura entspringen, haben eine unverzichtbare Bedeutung für die Wasserversorgung. Betroffen sind Menschen, Tiere und Pflanzen.

Klimaerwärmung
Trockenheit in der Schweiz - Keystone

Leider ist die Klimakrise und Erderwärmung schon so weit fortgeschritten, dass Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgase, so nötig und dringlich sie sind, nicht mehr genügen. Wir müssen auch die Folgen von Hitze und Trockenheit bewältigen.

Darum muss unser Kanton im Verbund mit den Nachbarkantonen Massnahmen im Bereich Wassermanagement ergreifen. Er muss vom Bund fordern, dass dieser die Massnahmen sicherstellt, denn die Dringlichkeit endet nicht an der Kantonsgrenze. Weiter gilt es, die Verschwendung von Wasser, vor allem von Trinkwasser, zu reduzieren.

Macht sich die Wasserknappheit bei Ihnen auch bemerkbar?

Ein weiteres Problem sind Starkregen nach langen Trockenzeiten. Hier liegt der Handlungsbedarf vor allem im Siedlungsbereich. Wir haben in unserem Kanton zwar keine grossen Städte, aber wir haben vielerorts Areale, die grossflächig versiegelt sind. Deshalb steigt die Gefahr von Überschwemmungen.

Wir müssen Abhilfe schaffen: Besonders in Industriearealen und Logistik-Anlagen sowie entlang der Verkehrsbänder müssen die Böden wieder mehr Wasser aufnehmen können. Wir müssen entsiegeln, Bäume pflanzen und Regenauffangbecken erstellen. Zuwarten verschlimmert die Aussichten auf die kommenden Jahre. Nicht von ungefähr heisst eine der solothurnischen Landschaften Wasseramt. Wir müssen Sorge tragen, dass das Wasseramt nicht verdorrt.

Zum Autor: Felix Wettstein ist Mitglied des Nationalrats und Kandidat für den Ständerat. Er gehört den Grünen an.

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