Die Jahresrechnung 2020 schliesst mit einem erfreulichen Ertragsüberschuss von 1'122'046 Franken ab.
Finanzen
KMUs müssen finanziell umplanen (Symbolbild). - Keystone
Ad

Die Jahresrechnung 2020 schliesst mit einem erfreulichen Ertragsüberschuss von 1'122'046 Franken anstatt eines budgetierten Aufwandwandüberschusses von 307'000 Franken deutlich besser ab als erwartet.

Der positive Rechnungsabschluss kam unter anderem dank des nicht budgetierten arbeitsmarktlichen Lastenausgleichs infolge der STAF 2020 und erheblichen Budgetunterschreitungen im Personal- wie auch Sachaufwand zu Stande. Dazu kam, dass mit der neuen Vereinbarung mit dem KKG Planungssicherheit entstanden ist und aufgeschobene Erträge verbucht werden konnten.

Als Folge der anhaltenden COVID-19 Pandemie wurde ein schlechteres Ergebnis erwartet. Es waren viele Aufwendungen für die Reinigung, Desinfektion wie auch zum Schutz der Mitarbeitenden notwendig.

Weiter wurden Mietzinsnachlässe gewährt. Auswirkungen auf die Steuererträge infolge von Lohnausfällen und mögliche Mehrkosten in der Sozialhilfe werden nachgelagert erwartet. Demgegenüber wirkten sich die Einschränkungen durch das Virus dahingehend aus, dass nicht alle Projekte umgesetzt werden konnten und Ausgaben wegfielen.

In der mehrstufigen Betrachtung weist die Jahresrechnung seit langem mal wieder ein erträgliches negatives Ergebnis auf betrieblicher Ebene aus (- Fr. 285'000).

Das Ergebnis aus der Finanzierung ist auf gewohntem gutem Niveau von 0,5 Mio. Franken. Wie bereits mehrfach erwähnt, wird während dem Zeitraum von 2019 – 2023 das Ergebnis auf dieser Stufe ausserordentlich durch die Auflösung der Neubewertungsreserven (jährlich 0,8 Mio. Franken) aus der Umstellung zu HRM2 massgebend verbessert. Der Fokus in der Finanzplanung wird folglich auf die Zeit nach 2023 gelegt.

Erfolgsrechnung

Der Gesamtaufwand liegt bei 14,3 Mio. Franken und damit 130'000 Franken unter dem Budget. Die beachtlichen Budgetüberschreitungen sind allesamt in den gebundenen Ausgaben zu finden. Konkret handelt es sich dabei neben den Sekundarschulbeiträgen um die Gesundheitskosten (Pflegekostenfinanzierung, Spitex) und die Sozialhilfe.

Damit ist die Stagnation bei den Kosten der sozialen Sicherheit zu Ende und die Spirale dreht wiederum nach oben. Den hohen Überschreitungen stehen zahlreiche Budgetunterschreitungen gegenüber. Sowohl beim Personal- wie auch beim Sachaufwand wurde das Budget unterschritten.

Beim Personalaufwand 3 % und beim Sachaufwand beachtliche 12 %. Die Abschreibungen liegen unter dem Budget, weil im vergangenen Jahr keine neuen Investitionen dazugekommen sind. So bleiben die Abschreibungen in etwa so hoch wie im Vorjahr.

Der budgetierte Steuerertrag wurde im Jahr 2020 erreicht. Die Steuern der natürlichen Personen liegen rund 400'000 Franken unter dem Budget. Dieser Trend wurde schon länger beobachtet, aber dennoch etwas unterschätzt. Die Steuern der juristischen Personen machen diesen Ausfall jedoch wett, obwohl diese Zahlen noch etwas mit Vorsicht zu geniessen sind.

Die Steuern der juristischen Personen sind noch nicht definitiv veranlagt und die Auswirkungen der neuen Unternehmenssteuerreform sind über alle Firmen hinweg schwierig abzuschätzen. Die Däniker Firmen leisten aber jedenfalls einen grossen Anteil an die Steuererträge der Gemeinde.

Investitionen

Nach den hohen Investitionen der letzten Jahre übersteigen in diesem Jahr für einmal die Investitionseinnahmen die -ausgaben. Es ergeben sich daraus Nettoinvestitionen von -74'132 Franken. Die Minderinvestitionen von 0,5 Mio. Franken gegenüber dem Budget begründen sich in der Verschiebung des Baustarts der Sanierung der Unterdorfstrasse ins Jahr 2021.

Die grössten Ausgaben betrafen den Ersatz der Trefferanzeige der Schiessanlage Studenweid, den Ersatz der Wasser- und Abwasserleitung im Mühleweg sowie die ersten Ausgaben zur Umsetzung des Informatikkonzepts der Schule. Auf der Einnahmeseite sind neben hohen Anschlussbeiträgen erfreuliche Subventionen für die Erneuerung der Heizung der Gemeindeliegenschaften und die Photovoltaikanlage auf dem Feuerwehrmagazin und dem Schulhaus eingegangen.

Spezialfinanzierungen schliessen nur teilweise gut ab

Die Wasserversorgung schliesst mit einem Resultat von -221'319 Franken markant schlechter ab als im Budget vorgesehen (Fr. -156'670). Zur Abweichung haben hauptsächlich der kleinere Wasserverbrauch und die grösseren Unterhaltsarbeiten wie Wasserleitungsbrüche sowie ein dringender Schieberersatz geführt.

Die Abwasserbeseitigung zeigt einen Aufwandüberschuss von Fr. 18'793 (Budget Fr. +11'580). Auch hier macht sich der kleinere Wasserverbrauch mit den verminderten Gebühreneinnahmen bemerkbar. Zudem rechnet der Zweckverband der Abwasserregion Schönenwerd für einmal um 11'000 Franken über dem Budget ab. Ansonsten wurden die Budgets in dieser Spezialfinanzierung meistens unterschritten.

Der Ertragsüberschuss bei der Abfallbeseitigung beträgt Fr. 12'032 (Budget Fr. +2'020). Der Umsatz in der Abfallbeseitigung ist wegen höherem Erlös aus dem Grüngutvignettenverkauf leicht gestiegen. Dazu kommen Einsparungen beim Aufwand, welche mitgeholfen haben, das Ergebnis zu verbessern.

Erhöhung Eigenkapital

Die Bilanzsumme steigt um 1,7 Mio. auf 31,4 Mio. Franken an. Um die Liquidität Ende Jahr sicherzustellen wurde das kurzfristige Darlehen um 1,5 Mio. erhöht. Es beträgt nun 7,5 Mio. Franken. Das kurzfristige Darlehen konnte wiederum zu Negativzinsen aufgenommen werden.

Es kommen langfristige Finanzverbindlichkeiten von 3,4 Mio. Franken dazu. Die momentane Situation und Aussicht werden eine Verkleinerung der Finanzverbindlichkeiten im Jahre 2021 zulassen. Das gesamte Eigenkapital wächst erfreulicherweise wieder an und beträgt am 31.12.2020 18,2 Mio. Franken. Die Verschuldung ist also gut tragbar.

Ausblick

Eine wichtige Pendenz konnte im Jahr 2020 erledigt werden. Die Abgaben des KKG wurden in einer neuen Vereinbarung für die Zukunft verbindlich festgehalten. Damit entsteht zumindest in diesem Bereich mehr Planungssicherheit. Der viel grössere Teil, die Steuern des KKG, sind jedoch weiterhin auf tiefem Niveau provisorisch veranlagt. In Sachen Steuerveranlagung KKG, wo die Zuständigkeit beim Kanton liegt, ist weiterhin keine Lösung in Sicht.

Die Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) ist 2020 eingeführt worden. Die Firmen können nun von namhaften Steuererleichterungen profitieren. Um die genauen Auswirkungen zu kennen, müssen die Firmensteuern aber zuerst definitiv veranlagt werden, was ab 2021 der Fall sein wird. In der Jahresrechnung 2020 befinden sich erst Annahmen der Auswirkungen der STAF.

Ein Teil der Steuererleichterungen wird mit der Erhöhung der Gemeindesteuern der juristischen Personen ab 2021 wieder wettgemacht. Auch die Steuerträge der natürlichen Personen müssen aus Erfahrung der letzten Jahre künftig etwas bescheidener betrachtet werden.

Gesamtheitlich betrachtet stehen die Däniker Finanzen weiterhin auf einem soliden Fundament. Die Lage muss aber ständig gut im Auge behalten werden. Die Parameter ändern sich weiterhin in einem schnellen Takt. Diese werden vom Gemeinderat laufend analysiert und wenn nötig Massnahmen ergriffen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

UnternehmenssteuerreformNegativzinsenSteuerreformSubventionenSchönenwerdFrankenSteuernWasserAugeAHVDäniken