Das neue Gefängnis in Witzwil kommt mit 50 Haftplätzen weniger aus als ursprünglich angenommen. Das hat eine aktualisierte Bedarfsplanung des Kantons ergeben.
Bern
Die Justizvollzugsanstalt Witzwil. - Kanton Bern
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Ursprünglich ging man beim Amt für Justizvollzug von 100 Plätzen für die Untersuchungshaft aus.

Aus heutiger Sicht reichten aber 50 Plätze, teilte, die kantonale Sicherheitsdirektion am Mittwoch, 22. Februar 2023, mit.

Das Amt hat den Bedarf an Plätzen im Hinblick auf den zu startenden Projektwettbewerb neu erhoben.

In die Betrachtung flossen auch Erfahrungswerte auf der Grundlage von effektiven Belegungszahlen und nationale Tendenzen ein.

50 Plätze weniger gebraucht als vorgesehen

Die Sicherheitsdirektion kommt nun zum Schluss, dass es aus heutiger Sicht für die Untersuchungshaft 50 Plätze weniger braucht als vorgesehen.

Die 150 vorgesehenen Plätze im geschlossenen Männervollzug hat die Bedarfsanalyse hingegen bestätigt. Diese seien «zwingend notwendig» heisst es in der Mitteilung dazu.

Dies zeigten Analysen des Bedarfs der letzten Jahre des Kantons Bern und des Strafvollzugskonkordats Nordwest- und Innerschweiz.

Die Justizvollzugsanstalt Thorberg will der Kanton mit einem angepassten Angebot weiterführen.

«Wir bauen nur, was notwendig ist»

Wie dieses Angebot aussehen wird, ist noch offen und soll in einer nächsten Phase definiert werden.

«Wir bauen nur, was notwendig ist, dafür lassen wir keine Gebäude leer», sagte der bernische Sicherheitsdirektor Philippe Müller (FDP) laut Mitteilung.

Um künftige Entwicklungen auffangen zu können, möchte die Sicherheitsdirektion in Witzwil eine Reservelandfläche vorsehen.

Auf dem Land könnten die 50 zusätzlichen Haftplätze immer noch realisiert werden, schreibt sie in der Mitteilung weiter. Ein Projektwettbewerb soll zeigen, ob diese Vorgabe realisierbar ist.

Volzug der Administrativhaft

Ebenfalls am Standort Witzwil soll neu die Administrativhaft vollzogen werden.

In einem ersten Schritt soll bis Ende 2025 eine bestehende Wohngruppe der offenen Anstalt als Administrativhaft vorerst für 20 Plätze eingerichtet werden.

In einer weiteren Etappe könnte bei Bedarf ein Anbau mit 30 zusätzlichen Plätzen realisiert werden.

Auch hier bringt die Nähe zu den bestehenden Vollzugseinrichtungen den Vorteil, Synergien nutzen und damit Kosten senken zu können.

Ersatz fürs alte Regionalgefängnis in Biel

Der bernische Grosse Rat gab vor rund einem Jahr grünes Licht für den Bau eines neuen Gefängnisses in der Nähe der bestehenden Justizvollzugsanstalten in Witzwil.

Für Witzwil sprach laut Kantonsregierung vor allem der Umstand, dass die Verwaltung mit vielen Synergien zwischen dem bereits bestehenden Gefängnis Witzwil und dem neuen Gebäude rechnet.

Mit dem neuen Gefängnis in Witzwil soll unter anderem das alte Regionalgefängnis in Biel ersetzt werden. Das neue Gebäude soll ab etwa 2032 in Betrieb gehen.

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