Zivilcourage zeigen
Das Projekt «Reinach redet» lanciert eine Kampagne zum Thema Zivilcourage und greift dabei Aussagen auf, auf die man im Alltag leider noch viel zu oft stösst.

Ab 17. Dezember 2020 hängen die Plakate mit den vier provokanten Aussagen in ganz Reinach verteilt: «Für eine Frau machst du das ganz gut!», «kaputt … egal!», «schreie bei den Nachbarn … dreh den Sound lauter!» und «immer diese Ausländer!».
Die Plakate gehören zur Zivilcourage-Kampagne des Projekts «Reinach redet», das aktuelle jugend- und gesellschaftsrelevante Themen aufgreift. Nebst der Gemeinde engagieren sich verschiedene weitere Akteure und Akteurinnen am Projekt.
Was sollen diese Aussagen?
Provokant auf Plakaten – Normalität im Alltag. Hinter den grell gestalteten Plakaten, auf denen jeweils nur eine Aussage geschrieben steht und ein QR-Code abgebildet ist, stecken Themen oder Situationen, die jede und jeder kennt und die uns alle etwas angehen. Es geht um Sprüche, die sexistisch oder rassistisch sind, um Situationen, die häusliche Gewalt oder die heutige Wegwerfgesellschaft aufzeigen.
Solche Situationen, in denen jemand Opfer von Gewalt, Ausgrenzung, Mobbing oder Vandalismus wird, spielen sich vorwiegend im Alltag ab. Doch vor allem in der Öffentlichkeit ist die Hemmschwelle hoch, sich für andere Menschen einzusetzen und couragiert zu handeln.
Und genau hier möchte die Kampagne ansetzen: Die Bevölkerung soll direkt involviert werden, indem sie über eine Online-Umfrage ihre persönliche Meinung zu den Aussagen abgeben kann. Gleichzeitig möchte man die Bevölkerung sensibilisieren, hinzuschauen und zu reagieren, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.
Mitreden und einmischen
Wenn auch Sie mitreden und Ihre Meinung zu einem oder mehreren Plakaten abgeben möchten, dann scannen Sie entweder den QR-Code auf den Plakaten oder gehen Sie direkt auf die Seite www.reinach-bl.ch/reinach-redet. Dort können Sie zu allen Plakaten einen kurzen Fragebogen ausfüllen.
Die Teilnahme ist anonym. Im April 2021 schliesst «Reinach redet» die Kampagne zum Thema Zivilcourage mit einer Veranstaltung ab, die vom Soziologen Ueli Mäder moderiert wird.