Arlesheim setzt Grundstein für neues Kulturhaus
Wie die Gemeinde Arlesheim berichtet, fand am 23. Mai 2022 die Grundsteinlegung und auch die Bekanntgabe des offiziellen Namens für das Gebäude statt.
Bis ins Mittelalter wurden sogenannte Bauopfer in Form von Steinwerkzeugen, Tongefässen oder auch Tieropfern dargebracht, die das Ziel hatten, böse Geister zu vertreiben. Das Bauopfer, das anlässlich der Grundsteinlegung des Kultursaals in Arlesheim vergaben wurde, präsentiert sich als metallische Zeitkapsel, die mit aktuellen Dokumenten und Gegenständen gefüllt wurde.
Gemeinderat Jürg Seiberth zelebrierte die Füllung der Kapsel. Nebst Bauplänen, einer Tageszeitung und Gemeinderatsbeschlüssen zu Investitionskredit und Namensfindung wurden auch ein Corona-Selbsttest und eine Mundharmonika in die Zeitkapsel gelegt.
Die Mundharmonika als kleiner, aber würdiger Ersatz für das Alphorn, das eigentlich in die Zeitkapsel gehört hätte, weil die beiden Vereine «Alponom» und «Echo vom Birseck», Gründungsmitglieder des Trägerschaftsvereins, 35 Spieler des Alphorns vereinigen.
Setzwerk, Kulturhaus in Arlesheim lautet der Name
Mit grossen Erwartungen wurde die Erklärung zur Namensfindung verknüpft. Und man wurde nicht enttäuscht. Ist doch der Name «Setzwerk, Kulturhaus in Arlesheim» zwei Personen zu verdanken. Veronika Krauer aus Arlesheim lieferte den Teil «Kulturhaus Arlesheim». Der Teil Setzwerk wurde anonym eingegeben.
Schliesslich outete sich der Lieferant aber als «Eremit von Gobenbach», am Anlass nahm er aber nicht teil. Sein Auftritt werde noch folgen, wie er via Grussbotschaft verkünden liess, wenn denn ein Stuhl im Saal mit seinem Namen beschriftet sei.
Eine eigens dafür eingesetzte Jury arbeitete aus den über 180 eingegangenen Vorschlägen eine Auswahl von drei Namen heraus, konnte sich dann aber nicht für einen entscheiden, wie Jürg Seiberth erläuterte.
Der neu gegründete Trägerschaftsverein hatte damit aber keine Mühe und hat den definitiven Namen bestimmt. Er ist für den Betrieb des Setzwerks verantwortlich und wird wohl künftig noch die eine oder andere Entscheidung treffen müssen.
Minergie-P und Holz aus Arlesheim
Die Architekten Marco Sahli und Oliver Märki hielten in ihrer Ansprache noch einmal die architektonischen Besonderheiten des Baus hervor. So soll der Saalbau als Solitärbau wahrgenommen werden. Aus diesem Grund wird das Gebäude mit einer identitätsstiftenden Materialisierung gekleidet.
Das Gebäude trägt ein gefaltetes, bronzefarbenes Blech, das dem Saal analog einem Bühnenvorhang einen festlichen Charakter verleiht. In der Fassade des Saals wird ein grosszügiges Fenster integriert, das eine Sichtbeziehung zwischen Stollenrain und Saal erlaubt.
Einerseits vermittelt das Fenster zwischen dem Aussen und den inneren Aktivitäten, andererseits offenbart die Wandöffnung die warme, innere Holzhülle des Saals. Der Saal verfügt nebst einer variablen Bühne auch über eine gut ausgestattete Bühnentechnik. Damit ist der Saal für unterschiedliche kulturelle Nutzungen, Feste, Symposien und Anlässe ausgelegt und somit multifunktional.
Die Dachkonstruktion wird mit Buchenholz aus den Wäldern von Arlesheim gebaut. Der Kultursaal erfüllt den Minergie-P-Standard. Die Gebäudehülle ist optimal gedämmt, eine Komfortlüftung gewährleistet eine stets gute Luftqualität und eine Erdsonden-Wärmepumpenheizung versorgt den Saal im Winter mit Wärme und im Sommer mit Kälte. Weiter wird mit dem Saal auch Strom mit Sonnenenergie produziert. Auf dem kompletten Dach wird eine nahezu 1000 Quadratmeter grosse Fotovoltaikanlage verbaut.
Mit Volldampf voraus
Am 23. September 2023 soll das Setzwerk eingeweiht und den Betreibern übergeben werden. Bis dahin sind noch einige Aufgaben zu erledigen, unter anderem die Auswahl des Mobiliars und Gestaltung von Sponsoring-Massnahmen.
Der Gemeinderat hat sich bei der Genehmigung des Investitionskredits durch die Gemeindeversammlung zum Ziel gesetzt, mindestens zwei Millionen Franken in Form von Beiträgen von Kanton, Stiftungen und Privaten zu generieren.