Auf der Swiss Future Farm in Tänikon TG wird in einem mehrjährigen Projekt der Einsatz von innovativer Technik in der Landwirtschaft ausprobiert. Dazu gehört auch ein Roboter für die Feldarbeit.
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Ein Roboter wird bei einer Messe vorgestellt. (Archivbild) - dpa
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Auf einem Feld fährt ein dreirädriges Gerät völlig selbständig und über GPS gesteuert die langen Ackerfurchen entlang und sät dabei Mais aus. Die Landwirtin oder der Landwirt sind nicht zu sehen, sie sind mit anderen Arbeiten beschäftigt.

Ob dieses Bild den künftigen Alltag in der Landwirtschaft zeigt, ist vorläufig noch offen. Technisch ist der autonome Einsatz von Robotern bereits möglich, noch braucht es aber eine direkte Überwachung der Maschinen durch den Menschen.

Auf der Swiss Future Farm im thurgauischen Tänikon werden solche innovativen Entwicklungen in der Praxis getestet. Ein fünfjähriges Projekt solle zeigen, wie ein Landwirtschaftsbetrieb komplett auf neue Technologien umgestellt werden könnte, erklärte Nils Zehner, Agronomy and Farm Solutions Manager, an der Medienorientierung vom Dienstag in Tänikon.

Zu den vorgestellten Neuerungen, die bereits ausprobiert wurden, gehörte ein elektrisch betriebener Roboter, der für die Maissaat eingesetzt werden kann. Für den Versuch wurde die Ernte mit einer Aussaat nach der herkömmlichen Methode verglichen. Die Erträge lagen im «betriebsüblichen Bereich».

Ebenfalls autonom funktioniert ein mit Sensoren ausgestatteter «Werkzeugträger», der mit unterschiedlichen Geräten ausgerüstet bei der Feldarbeit eingesetzt werden kann. Der «Robotti» scannt seine Umgebung und würde bei einem Hindernis anhalten. Er muss trotzdem überwacht werden, beispielsweise via Laptop.

Bei der Robotertechnik stehe man erst am Anfang, hiess es an der Präsentation. Die Möglichkeiten seien gross. Es werde sich dabei immer die Frage stellen, wieweit sich die Betriebe auf die Automatisierung einlassen wollten. Dabei spiele es auch eine Rolle, dass es immer schwieriger werde, Leute zu finden, die in der Landwirtschaft arbeiten wollten.

Neue technische Lösungen müssten allerdings nicht immer digital sein, sagte Zehner. Ein Beispiel dafür ist die Tiefendüngung von Rapsfeldern. Mit einer mechanischen Vorrichtung wird der Dünger 20 Zentimeter tief im Boden platziert, genau dort, wo sich später die Wurzeln der Rapspflanze entwickeln sollen.

Beim Anbau von Futtermais wurde auf der Swiss Future Farm für die Unkrautbekämpfung ein mechanisches «Striegelverfahren» ausprobiert. Damit könnte der Einsatz von Herbiziden reduziert werden. Konkret wird auf einem Feld mit wachsenden Maispflanzen mit einem «Striegel» das Unkraut entfernt.

Dabei ist der richtige Zeitpunkt entscheidend: Der Boden muss trocken sein und die Maispflanze bereits so stark entwickelt, dass sie nicht ebenfalls herausgerissen wird. Bei der Suche nach dem richtigen Moment sei «das Gefühl des Landwirts massgebend», hiess es an der Medienorientierung.

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