Denkwürdiges Unentschieden für den FC Aarberg

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Lyss-Aarberg,

Der FC Aarberg sah sich beim Spiel gegen den FC Porrentruy vom 4. September 2021 durch zweifelhafte Entscheidungen der Offiziellen um den Sieg gebracht.

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Drei Platzverweise, drei Penaltys, zwei aberkannte Tore, grössere Rudelbildungen nach Abpfiff und Seeländer, die aus dem Kopfschütteln kaum mehr herauskamen. Das ist der Matchbericht in Kurzform aus dem Duell FC Porrentruy gegen FC Aarberg, laut Webseite des Vereins.

Und leider kommt man nicht darum herum, die äusserst schwache Leistung des Schiedsrichtertrios zu erwähnen.

Schlechter Start für den FC Aarberg

Für den FC Aarberg, der mit Velkov und Wijler für die abwesenden Heimberg-Brüder startete, ging die Partie schlecht los. Zu Beginn waren es nämlich die Hausherren, die aufs Gaspedal drückten. Man hatte Mühe, Zugriff zu finden.

Ausserdem agierte die Mannschaft bei möglichen Konterchancen zu ungenau. Trotzdem konnte man von keiner Jurassischen Dominanz sprechen. Umso härter war es, dass der FC Porrentruy nach zehn Minuten bereits mit 2:0 führte.

Ein Weitschuss und ein Penalty, der zu Recht nach einem Foul bei einem weiten Einwurf gegeben wurde, führten zu diesen beiden Toren. Aarberg schien immer einen Schritt zu spät zu kommen und das Glück auch nicht gerade auf seiner Seite zu haben.

Faul, Nasenbruch und Blut, aber keine Karte

In der 33. Minute kam dann der erste grosse Aufreger. Ein Spieler des Heimteams stieg bei einem hohen Ball mit dem Ellenbogen derart grob gegen Stämpfli ein, dass dessen Nase brach und er das Spielfeld blutüberströmt verlassen musste. Zum Entsetzen der Gäste zeigte der Schiedsrichter für diese äusserst grobe Aktion nicht einmal die gelbe Karte.

Von da an war Aarberg aber wach und deutlich überlegen. Noch in Unterzahl spielend, kam Joep Wijler per Kopf zu einer grossen Chance, verfehlte das Tor aber knapp. Nur wenige Minuten später brannte es im Strafraum des FC Porrentruy erneut lichterloh.

Und als Schleiffer den Ball mit dem Kopf über die Linie drücken wollte, wurde er vom gegnerischen Goalie unsanft zu Boden gebracht. Den fälligen Penalty verwandelte er gleich selbst zum 2:1-Anschlusstreffer. In der 43. Minute war es dann erneut Schleiffer, der einen sehenswerten Flügelangriff mit einem Schuss über die Latte abschloss.

Der Ausgleich kurz vor der Pause

In der vierten Minute der Nachspielzeit spielten die Aarberger schliesslich die ganze gegnerische Defensive gekonnt aus, und Blaser musste den Ball nur noch zum Ausgleich über die Linie drücken. Aarberg hatte den schlechten Start somit noch vor der Pause korrigiert und wollte nach der Pause sofort nachlegen.

Dies taten die Seeländer dann auch auf eindrückliche Weise. Bereits in der 48. Minute drückte Hofer einen Ball etwa im dritten Versuch über die Linie, nachdem der Ball vorher am Pfosten und am Goalie hängen blieb.

Doch der Ausgleichstreffer wurde aberkannt

Aus völlig unerfindlichen Gründen ging dabei aber die Fahne des Assistenten hoch, der irgendwo ein Abseits gesehen haben wollte.

Das kann aber beim besten Willen niemand nachvollziehen, da Hofer bei der Schussabgabe von Schleiffer mindestens fünf Meter hinter dem Ball stand und Schleiffer, der anschliessend die Sicht des Goalies behindert haben soll, und auch der Schlussmann selbst gar nicht mehr in der Nähe des Balles und einer möglichen Abwehr waren. Trotzdem zählte das Tor nicht.

Aarberg drückt nach der Pause weiter auf das Unentschieden

Aarberg drückte unverdrossen weiter und kam in der 53. Minute bei einem Gegenpressing zu einem Ballgewinn. Der für den verletzten Stämpfli eingewechselte Freudiger fackelte nicht lange und drosch den Ball aus 20 Metern unhaltbar in den Netzhimmel.

Der mittlerweile verdiente Führungstreffer war Tatsache geworden. Von da an wollte plötzlich auch das Heimteam wieder mitspielen und erwachte aus dem Verwaltungsmodus.

Die Abschlüsse kamen aber meist aus seitlicher Position und waren dementsprechend nicht übermässig gefährlich. Trotzdem kam immer mehr Hektik auf, da die gelben Karten schon fast inflationär verteilt wurden und keine einheitliche Linie erkennbar war.

Rote Karte und Unterzahl in der 72. Minute

Und so kam es, dass Blaser in der 72. Minute das Spielfeld wegen eines Dutzendfouls verlassen musste und der FCA fortan in Unterzahl spielte. Kurze Zeit später korrigierte der Schiedsrichter seinen Entscheid, als er den gegnerischen Topskorer wegen einer Beleidigung mit der direkten roten Karte vom Platz schickte.

Weil in der 83. Minute Aebischer ebenfalls die Ampelkarte sah, wurde das Spiel fortan mit 10 gegen 9 Mann fortgesetzt. Dadurch fand das Heimteam natürlich viel Platz vor. Aber auch Aarberg hatte Platz zum Kontern. In der 89. Minute war es Schleiffer, der einen Konter nicht erfolgreich abschliessen konnte.

Ein erneuter Abseitstreffer in der Schlussphase

Dies gelang dem eingewechselten Ledermann in der 92. Minute besser, als er einen Querpass von Schleiffer ins leere Tor einschob. Der Jubel war gross, das anschliessende Entsetzen aber auch, als der Assistent erneut auf Offside entschied.

Und so wurde die Schlussphase umso hektischer, und die Aarberger Verteidigung, welche nach vielen Umstellungen nun komplett auf den Felgen lief, wehrte sich mit allen Mitteln.

Schliesslich musste sich Marti in der 95. Minute in einen Schuss werfen, um den Gegner in einer aussichtsreichen Position zu blocken. Dies gelang zwar, aber man konnte sich trotzdem nicht endgültig befreien.

Ausgleichstreffer in Nachspielzeit

Als dann wenige Sekunden später der Assistent die Fahne hob und ein Offside von Porrentruy anzeigte, schien man die Ziellinie erreicht zu haben. Der Schiedsrichter zeigte aber zum grossen Entsetzen aller Gäste auf den Punkt. Und so kam der FC Porrentruy in der 95. Minute doch noch zum geschenkten Ausgleich.

Der Frust war gross, und auch langjährige FCA-Supporter konnten sich kaum an ähnliche Geschehnisse zurückerinnern. Aarberg hat nicht nur den Sieg, sondern auch 3 Spieler verloren. Gegen Kirchberg wird man auf die gesperrten Blaser und Aebischer sowie auf den verletzten Stämpfli verzichten müssen.

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