Die Tribschenstrasse in Luzern soll attraktiver werden. Der Stadtrat beantragt einen Kredit von 2,2 Millionen Franken für die Planung einer Neugestaltung.
Die Tribschenstrasse in der Stadt Luzern.
Die Tribschenstrasse in der Stadt Luzern. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Die Tribschenstrasse weist heute eine ungenügende stadträumliche Qualität auf, teilt die Stadt Luzern mit. Der Stadtrat möchte sie darum aufwerten und hat dafür ein Betriebs- und Gestaltungskonzept erarbeiten lassen.

Die Funktion als wichtige Verbindungsachse soll erhalten bleiben. Gleichzeitig wird aber die flächen- und ressourceneffiziente Mobilität gefördert, die Aufenthaltsqualität verbessert und der Strassenraum klimatisch aufgewertet. Für die weiterführende Planung der Neugestaltung beantragt der Stadtrat dem Grossen Stadtrat einen Sonderkredit von 2,2 Millionen Franken.

Gestaltungskonzept im Detail

Die Tribschenstrasse gehört zum übergeordneten Strassennetz und ist eine der wichtigsten Verbindungsachsen der Stadt Luzern. Sie ist mit ihren zahlreichen Gewerbenutzungen, Läden und Einrichtungen ein zentraler Bestandteil des lebendigen Wohn- und Arbeitsquartiers.

Es fehlt jedoch an attraktiven Aufenthaltsräumen und einer komfortablen sowie sicheren Infrastruktur für den Fuss- und den Veloverkehr. Unter der Beteiligung der Quartierbevölkerung wurde ein Betriebs- und Gestaltungskonzept erarbeitet.

Dieses vereint die vielfältigen Nutzungsanforderungen an den Raum und punktet mit einer ausgewogenen Gestaltung. Es konnte aufgezeigt werden, wie ein qualitätsvoller und lebenswerter Strassenraum entstehen kann.

Förderung von flächen- und ressourceneffizienter Mobilität

Die Funktion der Tribschenstrasse als wichtige Verbindungsachse soll erhalten bleiben. Gleichzeitig wird mehr Platz für anderweitige Nutzungen geschaffen. Die Bushaltestellen sollen hindernisfrei ausgebaut und das Prinzip «Bus als Pulkführer» eingeführt werden.

Somit entfallen die Bushaltebuchten und der restliche motorisierte Verkehr muss sich hinter den Bussen einordnen. Dadurch kann der öffentliche Verkehr zuverlässiger und flüssiger fahren. Um die Anforderungen an eine Velohauptroute zu erfüllen, sind durchgehende und baulich getrennte Velowege geplant.

Auch in den grossen Knotenbereichen kann durch abgesetzte und separat geführte Velowege die Verkehrssicherheit massgeblich verbessert werden. Für die Fussgänger wird mehr Bewegungsfläche geschaffen und durch optimierte sowie teilweise neue Zebrastreifen eine bessere Verknüpfung der beiden Strassenseiten ermöglicht.

Verbesserung der Aufenthaltsqualität

Durch die Reduktion und Neuaufteilung der Fahrbahnfläche wird im Aussenraum mehr Platz für den Fuss- und den Veloverkehr freigespielt. Die Aussenräume beruhigen sich zunehmend und werden gestärkt.

Es sollen entlang der Tribschenstrasse kleinräumige Aufenthaltsräume und Rückzugsorte mit Sitzgelegenheiten sowie mehr Grün entstehen. Auch sollen durch die geplante Geschwindigkeitsreduktion auf Tempo 30 der Lärm reduziert und die beiden Strassenseiten wieder enger zusammengeführt werden.

Klimaangepasste Gestaltung

Um der steigenden Hitzebelastung durch die Klimakrise zu begegnen, soll der Strassenraum klimatisch aufgewertet werden. Dazu sollen Flächen entsiegelt und funktionale Grünräume geschaffen werden.

Es soll ein grünes Band entstehen, das Raum für Flora und Fauna bietet. Eine durchgehende Grünachse mit hohen Bäumen soll für natürliche Beschattung sorgen. Ziel ist es, die Aufheizung in den Sommermonaten zu reduzieren und zu einem besseren Stadtklima beizutragen.

Im nächsten Schritt soll die Planung weiter vertieft und mit den übergeordneten Verkehrskonzepten und den umliegenden Bauvorhaben abgestimmt werden. Dabei sind die Auswirkungen des Durchgangsbahnhofs Luzern (DBL) und das damit zusammenhängende neue Buskonzept sowie die Planungen zum Masterplan Stadtraum Bahnhof Luzern zu berücksichtigen.

Antrag an Grossen Stadtrat

Der Stadtrat beantragt dem städtischen Parlament für die weiterführende Planung einen Sonderkredit von 2,2 Millionen Franken. Der Grosse Stadtrat wird voraussichtlich am 28. November 2024 den Bericht und Antrag beraten. Die Realisierung des Projekts ist aus heutiger Sicht ab 2027 vorgesehen.

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