Fünfzehn Verbände und Gewerkschaften lancieren eine Petition, um den Kaufkraftverlust beim Staatspersonal und staatsnahen Betrieben zu verhindern.
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Fünfzehn Gewerkschaften und Verbände lancieren eine Petition für einen Teuerungsausgleich im Service Public im Kanton Luzern. - zVg

In den letzten drei Jahren erwirtschaftete der Kanton Luzern Überschüsse von insgesamt über 800 Millionen Franken. Dennoch wurde dem Personal der volle Teuerungsausgleich verwehrt. Der Reallohn ist um 1,3 Prozent gesunken, heisst es in einer Medienmitteilung der Gewerkschaft VPOD.

Die Personalverbände und Gewerkschaften des Service public fordern, dass dieser Kaufkraftverlust kompensiert wird. Für das Jahr 2023 rechnet das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit einer Teuerung von 2.3 Prozent.

Gewerkschaften und Verbände wollen Reallohnsenkung verhindern

Die im kantonalen Budget 2024 vorgesehene Erhöhung um 2 Prozent würde unter dem Strich immer noch eine Reallohnsenkung bedeuten, so die Verbände und Gewerkschaften Der Prämienschock der Krankenkasse, steigende Mieten und die Erhöhung der Mehrwertsteuer ab Januar ist dabei noch nicht eingerechnet.

Deshalb fordert die Petition des Personals einen Teuerungsausgleich von mindestens 3,6 Prozent sowie zusätzlich branchenspezifische Lohnanpassungen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Auch in den Folgejahren soll mindestens die Teuerung mittels Lohnanstieg ausgeglichen werden. «Der volle Ausgleich der Teuerung gehört zu einem attraktiven Arbeitgeber» unterstreicht Alex Messerli, Präsident des Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbands LLV.

«Es kann nicht sein, dass bei gesunden Staatsfinanzen mit Millionenüberschüssen auf kantonaler und Gemeindeebene beim Personal geknausert wird. Ein ungenügender Ausgleich ist gerade im Hinblick des Lehrpersonenmangels ein fatales Zeichen.»

Fachkräftemangel soll bekämpft werden

«Ob im Gesundheitswesen, der Schule, im öffentlichen Nahverkehr oder bei der Polizei – im Service public herrscht akuter Fachkräftemangel» betont Melanie Setz, Präsidentin des Luzerner Verbands des Personals der öffentlichen Dienste VPOD.

«Um diesem zu begegnen, braucht es bessere Arbeitsbedingungen, nicht schlechtere. Ein Teuerungsausgleich sollte dabei selbstverständlich sein», so Setz.

Denn die gegenüber anderen Kantonen schlechteren Arbeits- und Lohnbedingungen erschweren nicht nur die Rekrutierung von Fachpersonal, sie sind oft auch Auslöser für den häufigen Wechsel in eine andere Branche oder gar einen anderen Kanton, so die Gewerkschaft.

Dem pflichtet Miriam Rittmann, Präsidentin des Zentralschweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK bei: «Ohne substanzielle Lohnmassnahmen werden wir es nicht schaffen die Gesundheitsberufe attraktiver zu machen und das Fachpersonal im Beruf zu halten.»

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