Nach den Gegnern des umstrittenen Luzerner Umfahrungsprojekts «Bypass» haben sich nun auch die Befürworter formiert. Im Co-Präsidium des Ja-Komitees sind unter anderem mehrere bürgerliche Mitglieder des Bundesparlaments aus dem Kanton Luzern vertreten.
coronavirus
Der Bahnhof in Luzern. - Keystone

Der Bypass sei das «Zwillingsprojekt zum Durchgangsbahnhof Luzern», schreibt das Komitee auf seiner Webseite, die am Dienstag aufgeschaltet wurde, wie Geschäftsführer Peter Steiner am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Ziel sei es, für Strasse und Schiene einzustehen und ein Gegengewicht zum Nein-Komitee zu bilden.

Mit dem 1,8 Milliarden Franken teuren Bypass will der Bund der Verkehrsbelastung im Raum Luzern Herr werden. Herzstück ist ein 3,5 Kilometer langer Tunnel zwischen Ibach und Kriens. Der Abschnitt der A14 von Ibach bis zum Anschluss Buchrain soll zudem von vier auf sechs Fahrstreifen ausgebaut werden, beim Tunnel Rathausen ist eine dritte Röhre geplant.

Dem Komitee gehören gemäss Webseite 198 Mitglieder an. Ziel sei es, bis am kommenden Donnerstag die 300er-Marke zu knacken. Im Co-Präsidium sind bislang die Luzerner Mitglieder des Nationalrats Ida Glanzmann-Hunkeler (Mitte), Leo Müller (Mitte), Franz Grüter (SVP) und Peter Schilliger (FDP) sowie Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger (Mitte) und Ständerat Damian Müller (FDP) vertreten.

Das Komitee wirbt mit sieben Argumenten für den Bypass, darunter mehr Verkehrssicherheit, eine Entlastung der Stadt Luzern sowie ein städtebaulicher Nutzen für Kriens, wo eine «grösstmögliche Überdachung» gefordert wird. Eine solche würde aber eine finanzielle Beteiligung von Stadt und Kanton bedeuten und laut Steiner früher oder später zu einer kantonalen Abstimmung führen. Das Komitee wolle daher die Region für das Thema sensibilisieren.

Der frühestmögliche Baustart der Vorarbeiten für das Projekt könnte 2024 erfolgen. Die Bauzeit wird auf rund 12 Jahre geschätzt. Die Gegner des Projekts hatten bereits im vergangenen Mai ihr Komitee vorgestellt. Darin vertreten sind auch 15 Verbände und Organisationen, die den Verzicht auf Bypass-Projekt fordern.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Franz GrüterAndrea GmürAbstimmungStänderatFranken