Die SP Baselland will bei den Nationalratswahlen 2023 mit Thomas Noack einen dritten Sitz erobern. Er hat mit Nau.ch über sich und seine Kandidatur gesprochen.
Thomas Noack SP
Thomas Noack, Nationalratskandidat der SP Baselland. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Raumplaner Thomas Noack tritt für die SP Baselland bei den Nationalratswahlen 2023 an.
  • Er ist langjähriger Stadtrat und Landrat, auch war er schon als Gemeinderat tätig.
  • Seine Schwerpunkte sind eine sichere Energieversorgung und die Lebensraumgestaltung.
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Thomas Noack kandidiert in Baselland als Nationalrat. Die SP will mit dem Raumplaner einen dritten Sitz in der Grossen Kammer erobern. Er will sich für sauberen Strom einsetzen und sich in der Gestaltung des Lebensraums Schweiz miteinbringen. Im Interview spricht er über seine Kandidatur und seine politischen Ziele.

Nau.ch: Eine sichere Energieversorgung ist Ihnen wichtig. Besonders in rechten Kreisen des politischen Spektrums heisst es, dies sei mit rein erneuerbaren Energiequellen unrealistisch. Wie ordnen Sie solche Aussagen ein?

Thomas Noack: Ich habe da andere, verlässliche Zahlen, die zeigen, dass es möglich ist. Dabei spielt natürlich die Nutzung der Solarenergie die entscheidende Rolle. Mir ist aber sehr wohl bewusst, dass dies kein Selbstläufer ist und grosse Anstrengungen braucht. Genau deshalb bin ich Politiker, weil es zum Gelingen mutige, aber auch kluge politische Entscheide braucht.

Es braucht Investitionen in den Umbau unserer Energieversorgung. Ich denke da an intelligente Netze oder an den Ausbau von Speichern – zum Beispiel die Nutzung des Potenzials der Batterien von Elektroautos. Aber auch – und das ist mir wichtig: Der Ausbau der Solarstromproduktion mit grossen Anlagen in alpinen Gebieten muss sorgfältig erfolgen und darf nicht übers Knie gebrochen werden.

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Der Smartspider von Thomas Noack. - Smartvote/Sotomo

Nau.ch: Welche sonstigen politischen Themen liegen Ihnen am Herzen?

Noack: Als Raumplaner liegt mir die Gestaltung unseres Lebensraums sehr am Herzen. Mit dem Bau von neuen und breiteren Strassen können wir die Mobilität der Zukunft nicht bewältigen. Das sind Methoden von gestern. Viel mehr braucht es mehr Investitionen in einen leistungsfähigeren öffentlichen Verkehr und auch in das Fuss- und Veloverkehrsnetz.

Es gibt ein Grundrecht auf bezahlbare Wohnungen. In unseren Dörfern und Städten braucht es zusätzliche, zeitgemässe und bezahlbare Wohnungen. Zudem – und das ist ebenso wichtig – braucht es Investitionen in attraktive öffentliche Räume, wo sich Menschen gerne aufhalten und Begegnungen stattfinden.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Noack: Mein persönliches Wahlkampfbudget liegt bei 1000 bis 2000 Franken.

Nau.ch: Sie können eine lange politische Laufbahn vorweisen. Für zehn Jahre waren Sie als Gemeinderat in Bubendorf tätig, seit 2018 sind Sie für die SP im Landrat. Was hat Sie dazu bewogen, nun für den Nationalrat zu kandidieren?

Noack: Zunächst einmal macht mir Politik Spass. Positionen erarbeiten und dann mehrheitsfähige Lösungen aushandeln, finde ich sehr spannend. Ich bin überzeugt, dass dieses Aushandeln ganz wichtig ist für die Stabilität unserer Gesellschaft in der Schweiz. Ich meine, dass ich mit meiner breiten beruflichen und politischen Erfahrung dazu einen wesentlichen Beitrag leisten kann – und das würde ich gerne auch als Nationalrat machen.

Halte Sie eine Energieversorgung aus rein erneuerbaren Energien für realistisch?

Nau.ch: Was wollen Sie den Wählern und Wählerinnen aus dem Kanton Baselland sonst noch mitteilen?

Noack: Für unsere Region ist das Europadossier ganz wesentlich. Unsere Region ist Teil eines wichtigen grenzüberschreitenden Metropolitanraums mitten in Europa. Unsere wirtschaftliche Stärke liegt in der trinationalen Zusammenarbeit in diesem europäischen Grenzraum.

Das gilt nicht nur für die Region. Die Schweiz ist heute eine Insel mitten in Europa. Wir müssen endlich Wege finden, wie wir in diesem Wirtschafts- und Lebensraum unsere Verantwortung übernehmen und wie wir die zukünftige Entwicklung Europas verbindlich mitgestalten.

Nur mit einem gemeinsamen Verständnis und dem erklärten Willen zu einem Miteinander auf allen Staatsebenen kommen wir vorwärts.

Zur Person: Thomas Noack (62) leitet seit 2015 das Stadtbauamt der Stadt Liestal und ist seit fünf Jahren Landrat. Zuvor war er zehn Jahre Gemeinderat in Bubendorf. Er kandidiert 2023 für den Nationalrat.

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