Veranstaltungen in Innenräumen sind ab 1000 Personen wegen der Corona-Pandemie bewilligungspflichtig. Die Baselbieter Regierung hat am Mittwoch drei Kriterien zur Beurteilung festgelegt. In den nächsten Wochen werden voraussichtlich keine Indoor-Grossveranstaltungen bewilligt.
Oberes Stadttor Rathausstrasse Liestal
Das obere Stadttor an der Rathhausstrasse in Liestal. - Nau.ch / Werner Rolli
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Die Baselbieter Regierung beruft sich in der Mitteilung vom Mittwoch auf die Covid-Verordnung des Bundes, die für Veranstaltungen ab 1000 Personen eine Bewilligungspflicht voraussetzt. Für Grossveranstaltungen in Innenräumen hat die Baselbieter Regierung drei Kriterien definiert. Das sind die Spitalbelastung, die Sicherstellung des Contact-Tracing sowie die Beurteilung der epidemiologischen Gesamtlage des Bundes.

Aufgrund der drei Kriterien seien Anlässe mit mehr als 1000 Personen in Innenräumen «für die nächsten Wochen voraussichtlich nicht möglich», heisst es in der Mitteilung. Alle drei Kriterien seien derzeit nicht erfüllt, um in Innenräumen Grossveranstaltungen zu bewilligen, sagte ein Regierungssprecher auf Anfrage. Die Baselbieter Regierung habe bereits drei Gesuche für Veranstaltungen in der St. Jakobshalle behandelt und nur eine bewilligt. Dabei handle es sich um eine Sportveranstaltung ohne Publikum, die stattfinden dürfe.

Die Spitalbelastung geben die Spitäler der beiden Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt an. Sobald mehr als 11 Betten auf den Intensivpflegestationen (IPS) beider Kantone mit Covid-Patienten belegt seien, sei der Grenzwert erreicht. Derzeit seien 26 IPS-Betten mit Covid-Patienten belegt, sagte der Regierungssprecher.

Der Kanton Basel-Landschaft habe zudem die Grenze für eine genügend grosse Kapazität des Contact-Tracing bei 100 Neuinfizierten pro Tag festgelegt. Derzeit seien es 274 Neuinfizierte.

Der Bund bestimmt das dritte Kriterium. Der koordinierte Sanitätsdienst beurteilt die epidemiologische Gesamtlage. Er schaut dafür die Belegung der 150 Spitäler und Kliniken in der Schweiz an, ob sie noch imstande sind, reguläre Operationen durchzuführen.

Derzeit gilt laut Webseite des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) für den Kanton Baselland die Alarmstufe «schwarz» mit einer IPS-Bettenauslastung von 78,6 Prozent. Konkret heisst das, nur 2 von 16 IPS-Betten sind im Baselbiet derzeit frei.

Dem Kanton Basel-Stadt hat der Bund die Alarmstufe «dunkelblau» gegeben wegen dessen IPS-Bettenauslastung von 70,8 Prozent. Konkret sind in Basel-Stadt 14 von 48 IPS-Betten frei. Auch hier belegen etwa die Hälfte der belegten Betten Covid-Patienten.

Gesamtschweizerisch sind auf den Intensivstationen 78,6 Prozent der IPS-Betten besetzt. Konkret sind 644 von 858 Betten belegt; die Hälfte der belegten Betten füllen Covid-Patienten.

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