In der Nacht nach Halloween wurden in Küsnacht antisemitische Graffitis gesprüht. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
küsnacht
Die Gemeinde Küsnacht. - Nau.ch / Kilian Marti

Das Wichtigste in Kürze

  • Unbekannte hinterliessen an Halloween antisemitische Sprayereien in Küsnacht.
  • Die jüdischen Einwohner sind entsetzt und auch die Gemeinde verurteilt die Graffitis.
  • Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen.
Ad

Am Morgen nach Halloween fanden die Einwohner von Küsnacht antisemitische Botschaften und Hakenkreuze an verschiedenen Orten im Dorf. Die Graffitis, alle in weisser und roter Farbe, trugen dieselbe Handschrift. «Ich wohne seit bald 50 Jahren in Küsnacht», sagt eine Einwohnerin zum «Tagesanzeiger». «Doch so etwas habe ich hier noch nie erlebt».

Betroffenheit und Angst unter den Bewohnern

Die jüdischen Bewohner sind entsetzt über den Vorfall. Eine Frau vermutet einen Zusammenhang mit den aktuellen Konflikten zwischen Hamas und Israel. Sie äussert ihre Sorge: «Ich dachte, wir hätten diese Zeiten hinter uns gelassen.» Auch Mirjam Rosenstein ist besorgt: «An so vielen Stellen waren Hakenkreuze aufgesprayt, an einem Ort sogar noch zusätzlich ein Davidstern».

Israel Krieg
Antisemitismus gibt es auch in der Schweiz schon seit Jahrhunderten. Mit dem Israel-Krieg nimmt er wieder zu. (Archivbild) - keystone

Der Gemeindepräsident Markus Ernst verurteilt die Aktion scharf: «Die Gemeinde Küsnacht verurteilt antisemitische Handlungen und somit auch die in der Halloween-Nacht gesprayten Hakenkreuze und weiteren Schmierereien aufs Schärfste.» Alle Graffitis wurden mittlerweile entfernt.

Ermittlungen der Polizei

Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Alexander Renner, Mediensprecher der Kantonspolizei, bestätigt: «Uns sind die Sprayereien bekannt, und entsprechende Ermittlungen sind am Laufen». Die Täter könnten wegen Sachbeschädigung belangt werden.

Eine langjährige Küsnachter Einwohnerin, deren Familie Opfer des Holocaust war, betont die Wichtigkeit des Dialogs: «Es ist wichtig, dass man darüber spricht». Sie fügt hinzu: «Ich habe mich bis jetzt noch nicht beruhigt».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HalloweenHamasAngstKüsnacht (ZH)