Das Bezirksgericht Meilen wird am heutigen Montag seine Urteile im Prozess um einen mutmasslichen Auftragsmord an einer 73-jährigen Ärztin in Küsnacht bekannt geben. Beschuldigt sind drei Personen, darunter ihre eigene Tochter.
Meilen Bezirksgericht
Das Bezirksgericht in Meilen ZH. - Keystone
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Die heute 47-jährige Tochter soll im August 2016 einen heute 37-jährigen Bekannten mit der Tötung ihrer Mutter beauftragt haben. Dafür soll sie ihm 300'000 Franken in Aussicht gestellt und ihn mit Informationen und dem Schlüssel zur Villa versorgt haben.

Der 37-Jährige soll die ältere Frau in ihrem Bett erstickt und Wertsachen, Geld und Bankkarten gestohlen haben. Bei der Tat mit dabei gewesen sein soll ein heute 31-jähriger Mann. Dessen Rolle ist unklar. Er setzte sich ins Ausland ab, nachdem er 2019 auf Geheiss des Bundesgerichts aus der Untersuchungshaft entlassen worden war.

Alle Beschuldigten sind Schweizer. Der Staatsanwalt fordert Schuldsprüche wegen Mordes beziehungsweise Anstiftung zum Mord, für die Männer zudem wegen Raubs und anderer Delikte.

Für die Tochter, die mutmassliche Auftraggeberin, verlangte die Anklage eine Freiheitsstrafe von 18,5 Jahren. Der mutmassliche Mörder soll mit 19,5 Jahren Freiheitsentzug bestraft werden, der 31-jährige mutmassliche Mittäter mit 15,5 Jahren.

Die Beschuldigten bestritten beim Prozess alle Vorwürfe. Ihre Verteidiger plädierten auf Freisprüche. Lediglich wegen einiger Nebendelikte des 37-Jährigen seien für diesen maximal acht Monate angemessen. Diese Zeit sass der Mann längst ab.

Die Hauptverhandlung vor dem Bezirksgericht Meilen fand im Juni statt. Im Anschluss verfügte das Gericht die Entlassung der Frau aus dem Gefängnis, weil es keine Haftgründe mehr gebe. Beim 37-Jährigen dagegen bestehe Fluchtgefahr. Er sitzt weiterhin in Sicherheitshaft.

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