Wie die Stadt Kriens informiert, schliesst die Jahresrechnung 2023 mit einem Ertragsüberschuss von 59,4 Millionen Franken.
Die Stadtverwaltung der Gemeinde Kriens.
Die Stadtverwaltung der Gemeinde Kriens. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Die Jahresrechnung 2023 der Stadt Kriens schliesst wie angekündigt deutlich im Plus.

Zusätzliche Einnahmen bei den Firmensteuern machen es möglich, dass Kriens die Rechnung 2023 mit einem Plus von 59,4 Millionen abschliesst.

Mit dieser Entwicklung verbessert die Stadt ihre Finanzkennzahlen markant und verschafft sich wichtigen finanzpolitischen Handlungsspielraum für die Gestaltung der Zukunft.

Jahresrechnung 2023 deutlich positiver als 2022

Finanzpolitisch liegen schwierige Jahre hinter der Stadt Kriens.

Ein strukturelles Defizit, eine Budgetfestsetzung durch den Kanton Luzern im Jahr 2021 und hohe Investitionsausgaben sorgten in der politischen Debatte immer wieder für rote Köpfe.

Seit 2008 schloss die Jahresrechnung im Minus, die Stadt lebte weitgehend von der Substanz. 2022 gelang es erstmals wieder, die Rechnung mit einem leichten Gewinn abzuschliessen.

Die Jahresrechnung 2023 sieht deutlich positiver aus.

64 Prozent im Plus bei den Steuereinnahmen

Statt des budgetierten Verlustes von 3,2 Millionen Franken beträgt der Gewinn effektiv 59,4 Millionen Franken.

Dies geht aus der Jahresrechnung hervor, welche der Stadtrat dem Krienser Einwohnerrat für die Mai-Sitzung unterbreitet.

Möglich macht das Ergebnis ein deutliches Plus bei den Steuereinnahmen von 60,1 Millionen Franken (plus 64 Prozent).

Firmensteuern massiv über budgetiertem Wert

Die gesamten Fiskalerträge der Stadt Kriens betragen 153,1 Millionen Franken – und damit deutlich mehr als die budgetierten 93,2 Millionen Franken.

Während die Steuereinnahmen bei den natürlichen Personen ziemlich genau dem budgetierten Betrag entsprechen, liegen sie bei den Firmensteuern massiv über dem budgetierten Wert.

Dort hatte die Stadt mit 10,8 Millionen Franken gerechnet – effektiv betragen diese Einnahmen nun 62,9 Millionen Franken.

Mehrere Faktoren trugen zum Resultat bei

Weiter zum sehr erfreulichen Resultat haben auch noch verschiedene andere Faktoren beigetragen. Die Steuer-Nachträge aus Vorjahren fielen bei den «Natürlichen Personen» (NP) um rund fünf Millionen Franken höher aus als budgetiert.

Bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe (WSH) blieben die Aufwendungen um rund zwei Millionen Franken unter Budget.

Bei den Sondersteuern (insbesondere bei den Grundstückgewinnsteuern) fielen die Einnahmen um rund zwei Millionen Franken höher aus als budgetiert.

Die Musikschulbeiträge des Kantons fielen um rund eine Million Franken höher aus als budgetiert.

Positive Auswirkung auf die Finanzkennzahlen der Stadt

Die positive Entwicklung wirkt sich direkt aus auf die Finanzkennzahlen der Stadt Kriens.

Dabei handelt es sich um normierte Richtwerte des Kantons Luzern, welche die Vergleichbarkeit der verschiedenen Gemeinden erleichtern soll.

In den vergangenen Jahren standen die meisten dieser Kennzahlen für Kriens auf Rot und signalisierten Handlungsbedarf.

Fast alle Richtwerte im grünen Bereich

Dank der zusätzlichen Einnahmen stieg das Eigenkapital auf 107 Millionen Franken an, und sieben der acht Richtwerte stehen wieder auf Grün.

So etwa sank die Nettoschuld pro Einwohner inklusive Selbstfinanzierung (SF) von 4783 Franken (2019) auf neu 1325 Franken – und liegt damit deutlich unter dem vom Kanton vorgegebenen Wert von 2500 Franken.

Rot ist einzig noch die Kennzahl bei der Nettoschuld ihne Selbstfinanzierung. Diese betrug im Jahr 2019 noch 6507 Franken – bei einem kantonalen Richtwert von 3000 Franken.

Inzwischen hat Kriens deutliche Verbesserungen erzielt und weist den Betrag mit 3888 Franken noch knapp über dem kantonalen Richtwert von 3000 Franken aus.

Kantonaler Ausgleich: Wechsel von der Nehmer- auf die Geberseite

Der Krienser Stadtrat will aber auch in diesem Moment der Freude seine staatspolitische Verantwortung wahrnehmen.

Zwar werden die Steuererträge in den kommenden Jahren durch die Umsetzung von aktuell laufenden Bauvorhaben weiter wachsen. Mehr ins Gewicht fällt die Position von Kriens im kantonalen Finanzausgleich.

Ab 2026 wechselt die Stadt dank der erwähnten Entwicklung wieder von der Nehmer- auf die Geberseite.

Der aktuelle finanzpolitische Aufschwung soll dazu genutzt werden, hier wichtige Grundlagen zu schaffen und weitere Schritte in der langfristigen Stabilisierung der Stadtfinanzen zu machen.

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