Wie die Gemeinde Bottighofen mitteilt, hat der Gemeinderat entschieden, dass das Haus in der Hauptstrasse 1 für 1'200'000 Franken für die Gemeinde zu erwerben.
Gemeinderat.
Der Gemeinderat. (Symbolbild) - Keystone
Ad

Seit einigen Wochen ist das Haus an der Hauptstrasse 1 in Bottighofen gut sichtbar zum Verkauf ausgeschrieben.

Nach gründlicher Überlegung und Abwägung hat der Gemeinderat entschieden, die Liegenschaft für die Politische Gemeinde Bottighofen zu dem von der Thurgauer Kantonalbank geschätzten Verkehrswert von 1'200'000 Franken zu erwerben.

Für den Erwerb der Liegenschaft spricht, dass die Gemeinde dadurch in die Lage versetzt wird, künftig wichtige Gemeindeaufgaben wahrzunehmen.

Zurzeit ist dies insbesondere die Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern. Gemeinden sind verpflichtet, Asylbewerber aus anderen Ländern aufzunehmen.

Aufnahme von geflüchteten Personen

Die Anzahl der aufzunehmenden Personen ist durch einen kantonalen Verteilschlüssel pro Einwohner festgelegt.

Nimmt eine Gemeinde keine Asylbewerber auf, kommt es zu einer Zwangszuweisung durch den Kanton.

Zwangszugewiesene Personen müssen untergebracht werden, egal zu welchen Bedingungen.

Aktuell leben bereits geflüchtete Menschen aus der Ukraine in diesem Haus.

Haus war Tatort einer Tötungsdeliktes

Die vorsätzliche Tötung, die 2020 darin stattgefunden hat, erschütterte die Gemeinde.

Moralisch ist es eine schwierige Frage, was mit Häusern nach einer Bluttat wie dieser geschehen soll.

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass von Menschenhand ausgeführte Taten losgelöst von Räumlichkeiten betrachtet werden müssen, andernfalls müssten solche Gebäude jeweils abgerissen werden oder würden verwahrlosen.

Die Hauptstrasse 1 jedoch wurde, wie dies meistens der Fall ist, durchgängig bewohnt. Und damit ist sie wertvoller Wohnraum, wenn auch mit einer schlimmen Vergangenheit.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AsylbewerberFrankenVerkaufTatortBottighofen