Zwei Klassen der Sekundarstufe Spitz haben beim nationalen Projekt «Stop2Drop» mitgemacht, um die Gemeinde Kloten sauberer zu machen.
Zigarettenstummeln
Weggeworfene Zigarettenstummel - AFP/Archiv
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Mit dem Sammeln von über 3000 Zigarettenstummeln halfen sie mit, 120'080 Liter Wasser weniger zu verschmutzen.

33 fleissige Heinzelmännchen und -weibchen haben im letzten Monat bei kalten Temperaturen die Klotener Strassen von Zigarettenstummeln befreit. Die kleinen Dinger sind unscheinbar und werden teilweise achtlos auf den Boden geworfen. Dabei belasten sie die Umwelt massiv. Ein Stummel vergiftet mehr als 40 Liter Grundwasser und die darin lebenden Tiere und Kleinstlebewesen. Zudem verfallen sie über fünfzehn Jahre in winzige Teilchen und gelangen als schädliches Mikroplastik in die Natur.

Genta und Laura haben zusammen 159 Stummel vom Boden aufgehoben: «Wir sind empört, dass die Raucherinnen und Raucher die Stummel einfach auf den Boden schmeissen.» Die beiden sind stolz, dass sie als Klasse etwas Gutes für die Umwelt getan haben.

Erfan ist erstaunt, dass so viele Stummel in der Nähe der Schule herumliegen. Nikola und Leo haben zusammen 350 Stummel in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs gefunden. Shanika und ihre beiden Kolleginnen haben sogar einen Raucher motiviert, den Stummel in den Mülleimer zu werfen und nicht auf den Boden.

Etwas fürs Leben gelernt

«Meine Klasse und ich sind nach draussen gegangen, um die Welt zu retten», bringt es Tala auf den Punkt. Auch ihr hat es Spass gemacht, etwas Sinnvolles zu tun. Ihr klarer Appell an die Bevölkerung: «Bitte hört auf, Abfall oder Zigaretten auf den Boden zu schmeissen, dafür gibt es Mülleimer.» Marouan hofft, dass es durch diese Aktion besser wird, hat jedoch seine Zweifel.

«Viele Raucher sind sich nicht bewusst, was sie mit dem Wegwerfen der Stummel bewirken. Ich bin stolz, dass die Kids bei dieser Aktion so begeistert mitgemacht haben, obwohl es im Klassenzimmer so übel gerochen hat.

Auch ich musste mich fast übergeben», sagt Konrad Zurfluh, Lehrperson der beiden Klassen. «Auf der Beamerleinwand haben wir auf einem Excel-Sheet aufgezeichnet, wie viele Stummel jeder gesammelt hat und ausgerechnet, wie viele Liter Wasser wir «gerettet» haben. Anschliessend schrieben die Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch einen Bericht. Diese Äusserungen zeigen klar: Wir haben etwas fürs Leben gelernt.»

Die Jugendlichen haben sich zigmal gebückt und zusammen 3002 Zigarettenstummel vom Boden aufgehoben. Mit ihrem kurzen Einsatz haben sie verhindert, dass 120'080 Liter Wasser verschmutzt werden. Damit lässt sich das Nichtschwimmerbecken im Hallenbad Schluefweg beinahe einmal füllen.

958'181 Zigarettenstummel schweizweit

Das nationale Projekt «Stop2Drop» verfolgt das Ziel, die Natur von Zigarettenstummeln zu befreien und in der Öffentlichkeit auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Zudem wollen die Verantwortlichen mehr Menschen für ein rauchfreies Leben sensibilisieren.

Ihr Ziel, innerhalb von zwei Wochen eine Million Stummel zu sammeln, haben sie nur knapp verfehlt. In der ganzen Schweiz und in Liechtenstein haben unzählige Schulklassen mitgemacht und 958'181 Zigarettenstummel gesammelt und damit 38,3 Millionen Liter Wasser vor der Verschmutzung bewahrt. Mit dieser Wassermenge könnte das Schwimmerbecken im Freibad Kloten knapp 13-mal gefüllt werden.

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