Kloten: Innovation im Schulzimmer

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Kloten,

Im Fach Informatik stellte eine Sekundärklasse vom Schulhaus Nägelimoos ein CO2-Messgerät mit einem Drucker her.

Steak 3D-Drucker
Ein 3D-Drucker bei der Arbeit. - Keystone

Eine Sekundarklasse vom Schulhaus Nägelimoos stellte im Fach Informatik CO2-Messgeräte mit einem 3-D-Drucker her. Das Gerät misst die Luftqualität im Schulzimmer und meldet sich, wenn gelüftet werden sollte.

Corona hat aufgezeigt, dass Kreativität in der Krise hilft. «Wegen dem ständigen Lüften in der Corona-Zeit war es oft sehr kalt im Schulzimmer. Mit diesen neuen Geräten wissen wir nun genauer, wann es Zeit zum Lüften ist», sagt die Sekundarschülerin Eliza zufrieden. Eine Lampe, ein Werkzeug, ein Maskenaufhänger, ein Handyhalter oder ein bunter Staubsauger-Aufsatz – mittlerweile kann fast alles mit einem 3-D-Drucker individuell hergestellt werden.

Christoph Koenig, Schulleiter vom Sekundarschulhaus Nägelimoos, hatte die Idee für dieses Projekt: «Um den Schutz unserer Jugendlichen und den Lehrpersonen in Corona-Zeiten zu erhöhen, haben wir diese CO2-Messgeräte gebaut. Bei der Planung hatten die intuitive Handhabung der Geräte und die Qualität der verbauten Teile einen hohen Stellenwert. Demzufolge entschlossen wir uns dazu, dass lediglich die Kategorien «gut», «grenzwertig» und «schlecht» angezeigt werden und dass der sensible Sensor den CO2-Gehalt gemäss den aktuellen Richtwerten detektiert.»

Sie sind bunt, rund, eckig, zylinder- und kegelförmig. Eine 3. Sekundarklasse hat mit Unterstützung ihres Klassenlehrers, Robert Schatt, insgesamt sieben CO2-Geräte mit einem CAD-Programm designt, anschliessend mit einer Slicer Software programmiert und mit dem 3-D-Drucker ausgedruckt. Die Geräte sind mit einem Mikrochip, einem Sensor und LEDs ausgestattet. Der Druck für ein Gerät dauerte ungefähr 18 Stunden.

Kreativität macht Spass

«Physik ist kompliziert», gesteht Irem. «Doch mit diesem Projekt konnten wir selber etwas konstruieren und in der Gruppe zusammenarbeiten, das hat mir Spass gemacht». Helena wird ab dem Sommer eine Kunstschule besuchen. Die 15-Jährige war am Anfang skeptisch, denn das Programmieren empfand sie als kompliziert. Doch das Endprodukt findet sie voll cool. «Beim Design hatten wir alle Freiheiten. Wir durften sowohl die Form als auch die Farben aussuchen, das war toll. Das Schwierigste für mich war das Einplanen der Zeit – am Schluss hatten wir etwas Stress», erzählt Shannon.

Die sieben Sensoren wurden letzte Woche in den Schulzimmern verteilt. Die Konstrukteurinnen und Konstrukteure präsentierten den anderen Klassen gekonnt die Funktion der Geräte und deren Vorteile. Solange das grüne Licht aufleuchtet, ist die Luftqualität gut. Wie bei einem Ampelsystem wechselt es auf orange und sobald es rot aufleuchtet, sollten die Fenster geöffnet werden. Die Jugendlichen nutzten die Gelegenheit, ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Klassen auch CO2 zu erklären und ihnen etwas über Nachhaltigkeit mit auf den Weg zu geben. Die Jungen wissen wie es geht: Regionale Produkte kaufen und secondhand Klamotten tragen ist wichtig.

Robert Schatt ist stolz auf seine Schülerinnen und Schüler. «Die Jugendlichen haben sehr genau gearbeitet. Es sind schöne, hochwertige Sensoren entstanden. Zudem lernten sie die bereits besprochenen Inhalte aus dem Fach Natur und Informatik in einem Projekt zusammenführen und ergebnisorientiert umsetzen. Wobei auch das Staunen während dem Druckprozess der Hüllen seinen Platz hatte.»

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