Mit Mark Kangogo gewinnt ein Neuling bei den Männern den 29. Jungfrau-Marathon. Bei den Frauen verteidigt Laura Hottenrott nach starkem Finish den Titel.
Jungfrau-Marathon
Nach zweijaehrigem Pandemie-Aussetzer starten die Laeuferinnen und Laeufer wieder vor dem bekannten Hotel Victoria-Jungfrau in Interlaken. Impression vom Start zum 29. Jungfrau-Marathon am Samstag, 10. September 2022, in Interlaken. - swiss-image.ch/Andy Mettler
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Mark Kangogo brillierte bei seiner Premiere am Jungfrau-Marathon. Der Kenianer erreichte das Ziel auf dem Eigergletscher in 2:59:16. Bei den Frauen gewann die Deutsche Laura Hottenrott dank grossartigem Schlussspurt in 3:22:57. Am Start auf der Höhematte in Interlaken waren insgesamt mehr als 3200 Läuferinnen und Läufer.

Er startete erstmals am Jungfrau-Marathon – und sorgte für die überragende Leistung des Tages: Mark Kangogo, 33-jährige Kenianer, übernahm gleich nach dem Start auf der Höhematte in Interlaken die Führung und liess sich von der Spitze nicht mehr verdrängen. Im Ziel auf dem Eigergletscher wurde er vom Publikum mit frenetischem Applaus empfangen.

Kangogo hatte sich auf den 42,195 Kilometern total verausgabt. «Es war unglaublich anspruchsvoll», sagte er, «umso glücklicher bin ich, dass ich dieses fantastische Rennen gewonnen habe.» Ob er 2023 ins Berner Oberland zurückkehrt, wenn die 30. Austragung ansteht? «Ich möchte unbedingt dabei sein.»

Vorjahressieger Cardona landet auf Platz vier

Elhousine Elazzaoui klassierte sich mit einem Rückstand von gut 1:30 Minuten auf Rang 2. Der Marokkaner wiederum liess den Kenianer Robert Pkemboi klar hinter sich. Von Pkemboi gab es ein grosses Lob für seinen Landsmann Kangogo: «Er war heute unwiderstehlich und schlicht zu stark, um ihn bezwingen zu können.»

Vierter wurde der kolumbianische Vorjahressieger José David Cardona. Als bester Schweizer lief Lucien Epiney auf Platz 9. «Ich hatte enorm viel Energie», sagte der Walliser aus Zinal, «mich plagten zwar zeitweise Krämpfe, aber ich steckte das gut weg. Die herrliche Kulisse mit den Bergen gab mir zusätzlich Kraft.»

Hottenrott fängt Chesang noch ab

Bei den Frauen kam es zu einem spektakulären Finish. Esther Chesang führte das Rennen lange an, die Kenianerin sah wie die sichere Siegerin aus. Aber kurz vor dem Ziel passierte es: Laura Hottenrott überholte Chesang und triumphierte in 3:22:57. Die deutsche Vorjahressiegerin gewann mit 52 Sekunden Vorsprung.

Nach dem hochklassigen Ausgang des Rennens flossen bei Hottenrott Freudentränen. In Wengen zweifelte sie noch, ob sie es fertigbringen würde, Esther Chesang noch einzuholen. Als sie realisierte, dass sie es doch schaffen könnte, legte sie noch einmal zu. «Es war so hart, aber ich wollte den Sieg unbedingt», sagte Hottenrott, die auch ihren Eltern dankte: «Ihre Unterstützung auf den letzten Metern war extrem wichtig.»

Nina Högger ist beste Schweizerin

Mit knapp 23 Minuten Rückstand auf die Siegerin wurde die Niederländerin Karen van Proeyen Dritte. Als beste Schweizerin lief Nina Högger auf Rang 5. Die Athletin aus Grabs SG erreichte den Eigergletscher in 3:48:29. Priska Fuhrer aus Hinterkappelen belegte den 7. Platz.

OK-Präsident Toni Alpinice zog ein überaus positives Fazit. «Es ist fantastisch, was die Elite geboten hat», sagte er, «ich hätte nicht erwartet, dass die Siegerzeit weniger als drei Stunden beträgt. Ein dickes Lob haben sich aber auch allen anderen Teilnehmenden verdient.»

Grosse Zufriedenheit herrschte auch bei Renndirektor Patrick Wieser: «Der Marathon verlief so, wie wir uns das vorgestellt haben.» Für die Organisatoren beginnen nun bereits die Vorbereitungen auf die 30. Ausgabe im kommenden Jahr.

Jungfrau-Harder Run Race: Gelungene Premiere

Schon am Vortag fand in Interlaken erstmals das Jungfrau-Harder Run Race statt. Die Strecke führte über 4,4 Kilometer von der Höhematte auf den Harder Kulm, zu überwinden galt es dabei 750 Höhenmeter.

Bei den Frauen gewann Judith Wyder in 34:44,7 Minuten vor Simone Troxler (36:29,5) und Anita Weyermann (36:41,3). Bei den Männern setzte sich Daniel Lustenberger in 30:33,2 Minuten vor Cédric Lehmann (30:40,7) und Ramon Manetsch (31:52,9 durch).

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