Die RhB lanciert im ersten Quartal 2020, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ilanz/Glion, einen Projektwettbewerb im Einladungsverfahren.
Bahnhof. (Symbolbild)
Bahnhof. (Symbolbild) - Nau.ch
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Mit der Inbetriebnahme des komplett erneuerten Bahnhofs der Rhätischen Bahn (RhB) im Juni 2019 hat der öV-Knotenpunkt Ilanz eine zeitgemässe, behindertengerechte und kundenfreundliche Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr erhalten. Wie bereits angekündigt, soll in einem nächsten Schritt die Aufwertung des gesamten Bahnhofsareals mit neuen, publikumswirksamen Nutzungen an zentraler Lage umgesetzt werden.

Das heutige Bahnhofsgebäude wird dabei durch einen Neubau ersetzt. Hierzu lanciert die RhB im ersten Quartal 2020, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ilanz/Glion, einen Projektwettbewerb im Einladungsverfahren.

Der heutige Bahnhof mit angrenzendem kleinem Kiosk weist einen hohen Sanierungsbedarf aus und passt auch nicht mehr in die neu geschaffene Umgebung. Die schrittweise Einführung des Halbstundentaktes Chur – Ilanz/Glion, der Umbau des Bahnhofareals als öV-Drehscheibe mit neuer, behindertengerechter Postautostation, die Errichtung einer neuen Park + Rail-Station und die Schaffung einer neuen Aufenthaltsqualität bieten grosse Chancen für Ilanz/Glion und die ganze Region Surselva.

Modernes Bahnhofsgebäude und neuer Bahnhofplatz

Zur Aufwertung der Situation plant die RhB im eigenwirtschaftlichen Bereich Immobilien, ein mehrgeschossiges Gebäude mit publikumsorientierten Nutzungen im Erdgeschoss sowie flexibler Nutzung der Obergeschosse als Geschäfts-, Ausbildungs- und Wohnräume zu realisieren. Verschiedene Gespräche mit interessierten Nutzern bestätigen ein hohes Interesse.

Als nächster Schritt startet die RhB, mit Beteiligung der Gemeinde, einen Projektwettbewerb im Einladungsverfahren. Verschiedene Teams werden beauftragt, eine städtebaulich gut ins Ortsbild passende Bahnhofüberbauung zu entwerfen, welche nutzungsmässig, verkehrstechnisch und funktional überzeugend und nachhaltig wirkt und auch die Gestaltung des öffentlichen Raums mit einbezieht.

Zudem soll ein neuer öffentlicher und fussgängerfreundlicher Platz gestaltet werden. Die Information von Anwohnern und Öffentlichkeit erfolgt nach Vorliegen der entsprechenden Ergebnisse, voraussichtlich Ende dieses Jahres.

Zur Erneuerung des Bahnhofsareals Ilanz gehört zudem die Anpassung der Postautostation an die Erfordernisse für einen hindernisfreien Umstieg gemäss Behindertengleichstellungsgesetz. Diese Anpassung ist Aufgabe der Gemeinde. Um ausreichend Platz und sichere Verkehrsflüsse gewährleisten zu können, wird der Postautoplatz in Richtung Osten verschoben.

Erschlossen wird der neue Postautoplatz über eine Strasse entlang des Glenners. In den nächsten Wochen findet die öffentliche Auflage des Projekts statt, damit im Sommer 2020 mit dem Bau begonnen werden kann.

Standortwechsel des BZS

Das Bildungszentrum Surselva (BZS) führt gegenwärtig in den Räumlichkeiten des Klosters St. Joseph in Ilanz die Handels- und Fachmittelschule Surselva sowie die Brückenangebote Vinavon. Anlässlich der letzten Sitzung hat die Präsidentenkonferenz (PK) der Region Surselva beschlossen, diese beiden Schulen zukünftig in das neu geplante Gebäude der RhB am Bahnhof Ilanz zu verlagern.

Die Frage eines Standortwechsels wurde umfassend abgeklärt, und die Präsidentenkonferenz kam zum Schluss, dass ein zentraler Standort am Bahnhof für die Zukunft der Schulen der richtige Schritt sei. So wird eine bessere Erreichbarkeit für die Schüler erzielt, was die Attraktivität der Schulen erhöht.

Gleichzeitig bietet ein zentraler Standort die Möglichkeit für Weiterbildungs- und Erwachsenenbildungskurse am Abend. Weiter wird mit dem neuen Standort eine hohe Visibilität des BZS erzielt.

Synergien nutzen und den alten Standort neuer Nutzung zuführen

Das Potenzial für die Zusammenarbeit innerhalb des BZS wird erhöht, da künftig zwei Schulen unter dem gleichen Dach geführt werden können. Dies führt zu Synergien hinsichtlich der Nutzung der Räumlichkeiten, was den Flächenbedarf verringert.

Mit dem Neubau am Bahnhof kann eine neue, moderne Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden und darüber hinaus fördert ein zentraler Bildungsstandort die Identifikation mit der Region. Mit diesem Entscheid ist sich die PK bewusst, dass die Räumlichkeiten am alten Standort einer neuen Nutzung zugeführt werden müssen.

Dies ist eine grosse Herausforderung sowohl für das Kloster wie auch für die Region. Aus diesem Grund hat der Regionalausschuss dem Kloster alle erdenkliche Hilfe bei der Suche nach einer neuen Nutzung zugesagt.

Der Standortwechsel ist eine einmalige Chance, die Handels- und Fachmittelschule sowie die Brückenangebote Vinavon neu zu positionieren und für die Zukunft vorzubereiten.

Weiteres Vorgehen

Nach dem Projektwettbewerb werden die Nutzungsplanung der Gemeinde Ilanz/Glion sowie eine rechtsgültige Quartierplanung im Bereich des Bahnhofs gestützt auf das Wettbewerbsergebnis angepasst. Parallel dazu wird seitens RhB das Bauprojekt ausgearbeitet.

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