Die Gemeinde Hochdorf kann das Firmenareal des Milchverarbeiters Hochdorf kaufen, weil dieser den Produktionsstandort schliesst. Das Stimmvolk hat am Sonntag an der Urne dafür die nötigen 60,2 Millionen Franken genehmigt.
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Der Hauptsitz der Hochdorf-Gruppe. - Keystone
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Die Gemeinde Hochdorf kann das Firmenareal des Milchverarbeiters Hochdorf kaufen, weil dieser den Produktionsstandort schliesst. Das Stimmvolk hat am Sonntag an der Urne dafür die nötigen 60,2 Millionen Franken genehmigt.

Der Kauf wurde mit einem Ja-Stimmenanteil von 87,6 Prozent gutgeheissen bei 2420 Ja gegen 341 Nein. Die Stimmbeteiligung betrug 45,3 Prozent. Die Gemeinde hatte in einem Bieterverfahren den Zuschlag erhalten, musste aber noch die Abstimmung abwarten.

In einer Stellungnahme schreibt der Gemeinderat, er freue sich «sehr über die klare Zustimmung». Diese verstehe er als Auftrag der Bevölkerung, «dass die Gemeinde Hochdorf eine aktive Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung und künftigen Nutzung der Grundstücke der Hochdorf-Gruppe übernehmen soll».

Nun muss noch der Verwaltungsrat von Hochdorf und der Stiftungsrat der Pensionskasse dem Verkauf zustimmen. Dies sollte bis Ende Dezember der Fall sein.

Hintergrund der Übernahme ist, dass das Unternehmen seine Produktion in Sulgen TG konzentriert. Die firmeneigenen Liegenschaften auf einer Fläche von 54'753 Quadratmetern in Hochdorf will er bis Ende 2021 verkaufen. In Hochdorf bleibt nur die Verwaltung, es werden über 100 Stellen abgebaut. Die Firma mietet das Areal bis 2025 zu einem Mietzins von 3 Millionen Franken zurück.

Die Grundstücke in Bahnhofsnähe sind Teil des kantonalen Entwicklungsschwerpunkts (ESP) Hochdorf-Römerswil und befinden sich grossmehrheitlich in der Arbeitszone A. Sie seien für die Gemeinde von hoher Bedeutung, hielt der Gemeinderat fest. Denkbar seien an dem Standort etwa eine Mobilitätszentrale, eine Aufwertung des Bahnhofareals oder eine Verbesserung der ÖV-Infrastruktur.

Die Gemeinde wird das Areal nicht alleine entwickeln. Teilweise sind auch ein Wiederverkauf und die Zusammenarbeit mit Investoren vorgesehen. Auf dem westlichen Areal befinden sich Sportstätten für Iceline und Tennis im Baurecht. Diese sollen auch künftig sportlich genutzt und weiterentwickelt werden können.

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