SC Herisau: Vier Klubs ziehen an einem Strang
Die Vereine SC Herisau, EHC Uzwil, EC Wil und HC Eisbären St. Gallen spannen zusammen, um junge Talente in der Region zu fördern und gemeinsam Teams zu stellen.

Wie der SC Herisau berichtet, wollen die in der Region ansässigen Eishockeyvereine SC Herisau, HC Eisbären St. Gallen, EHC Uzwil und der EC Wil zukünftig enger zusammenarbeiten.
Alle Vereine teilen dieselben Probleme. Das wohl grösste Problem ist, dass junge ambitionierte Spieler die regional ansässigen Vereine teils bereits sehr jung mit 11 oder 12 Jahren verlassen Richtung Zürich oder Rapperswil beispielsweise, weil es an Perspektiven mangelt.
Das hat für alle Vereine in der Region mehrheitlich negative Folgen. Die Kader werden kleiner, die Qualität der Teams nimmt ab und auch die Einnahmen werden geringer durch die fehlenden Ausbildungsentschädigungen, um nur einige zu nennen.
Pendeln statt spielen: Das Leiden der Talente
Aber am meisten betroffen sind die Kinder selbst, denn sie werden bereits früh aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen. Statt für die Schule zu lernen, sich zu erholen oder mit ihren Freunden zu spielen vor und nach den Trainings, sitzen sie im Auto oder pendeln mit dem Zug hin und her.
In einigen Fällen kehren die jungen Talente irgendwann zurück oder hören ganz mit dem Sport auf, weil sie die Selektion für die elitären Teams nicht geschafft haben, die Motivation auf der Strecke geblieben ist oder weil im neuen Verein ein «Einheimischer» vorgezogen wurde aus clubpolitischen Gründen.
Zusammen wollen die Klubs nun Abhilfe schaffen und den jungen Talenten aus der Region eine Möglichkeit bieten, sich optimal zu entwickeln.
Regionale Lösung statt Einzelkämpfer-Modell
Alleine wird das kein Verein stemmen können, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Es wird nur zusammen funktionieren. Sei es aus wirtschaftlichen Gründen, wegen infrastrukturellen Gegebenheiten oder weil die Breite fehlt.
Die Verantwortlichen aller vier Vereine sind sich einig, diese Probleme anzugehen. Die ersten kleinen Schritte sind gemacht, was erfreulich ist. Bereits auf die kommende Saison werden auf sportlicher Ebene die ersten gemeinsamen Teams gestellt. Ein gutes Beispiel dafür ist die U16 Top. Dieses Team wird mit Spielern aller Vereine zusammengestellt.
Sportlich gesehen sind sie also bereits auf einem guten Weg. Man hilft sich aus und sucht nach gemeinsamen Lösungen.
Vereine suchen gemeinsamen Kurs
Diesen Sommer wird es zusätzlich erste Gespräche geben, um auch strategisch einen Nenner zu finden, im Sinne der Ausbildung der Kids.