Nach Ablauf der reglementarischen Grabesruhe werden mehrere Grabfelder im Friedhof Tannhof in Grenchen aufgehoben.
Römisch-katholische Kirche St. Eusebius in Grenchen.
Römisch-katholische Kirche St. Eusebius in Grenchen. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Gestützt auf kantonales Recht sieht die Grenchner Friedhofsordnung eine Grabesruhe von 20 Jahren vor; für Familiengräber und Privatgräber gelten längere Fristen bis 100 Jahre. Nach Ablauf der Grabesruhe werden die Gräber nach der amtlichen Publikation im «Grenchner Stadtanzeiger» aufgehoben.

Seit der Publikation im November und Dezember 2021 konnten die berechtigten Hinterbliebenen die privaten Grabmäler, Pflanzen und allfällige andere Gegenstände nach Absprache mit der Friedhofsleitung abholen. Anschliessend wird die Fläche begrünt und kann später wieder für ein neues Grabfeld genutzt werden.

Dieses Vorgehen wiederholt sich wie auf anderen Friedhöfen auch alle paar Jahre; letztmals wurde vor rund drei Jahren ein Feld aufgehoben. Dieses Mal ist gleich bei mehreren Grabfeldern die Grabesruhe abgelaufen, da verschiedene, auch ältere Felder mit verschieden langen Laufzeiten betroffen sind (40, 30 und 20 Jahre). Entsprechend gross sind die Flächen, die ab 4. Juli 2022 neu zu gestalten sind.

Wiesen- und Baumurnengrab erfreuen sich grosser Nachfrage

Für manche Hinterbliebene ist die Aufhebung verständlicherweise auch ein schmerzlicher Schritt, vor allem für jene, die auf dem Friedhof die Gräber sorgfältig pflegten und am Grab ihrer Lieben Erinnerung und Trost suchen. Es ist eine ökumenische Gedenkfeier anlässlich der Überführung der Aschenreste ins Gemeinschaftsgrab geplant.

Zudem wird die Idee geprüft, ob und in welcher Weise auf Wunsch der Hinterbliebenen Namen und Lebensdaten von Verstorbenen auf einer Gedenkmauer auch über die Aufhebung der Gräber hinaus eingraviert werden könnten.

Grenchen bietet verschiedenartige Gräberformen, von den altehrwürdigen Familiengräbern mit Grabmälern bekannter Künstlern bis zu modernen Formen. Die 2017 eingeführten neuen Grabarten Wiesenurnengrab und Baumurnengrab erfreuen sich einer ausserordentlich grossen Nachfrage. Bereits 2019 mussten dafür neue Grabfelder eingerichtet werden.

Der Friedhof besteht seit 1910

Der Grenchner Friedhof Tannhof wurde 1910 begründet und später mehrfach ausgebaut, 1977 wurde mit der Einweihung der neuen Abdankungshalle eine letzte, umfassende Erweiterung abgeschlossen.

Der Tannhof ist mit seinen grosszügigen Gräber- und Grünanlagen mit Terrassen, Alleen, Brunnen und Blumenwiesen eine prächtige, abwechslungsreiche Oase der Ruhe.

Das Auge kann auch in die Weite und bis zum Alpenpanorama schweifen und eine speziell grosse Vielfalt von Bäumen und Blumen sowie eine reiche Vogelwelt von über 30 Arten erfreuen die Besuchenden.

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