Der Wahlkampf hat ein Ende. Wer schnappt sich die insgesamt drei freien Sitze im National- und Ständerat in den Kantonen Graubünden und Glarus?
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Das Bundeshaus. (Symbolbild) - Keystone
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Der Wahlkampf hat ein Ende. Wer schnappt sich die insgesamt drei freien Sitze im National- und Ständerat in den Kantonen Graubünden und Glarus? Kommt es zu Verschiebungen? Zumindest in Graubünden tat die SVP alles, um den einen SP-Nationalratssitz zurückzugewinnen.

Die Wahlberechtigten im Kanton Graubünden hatten noch nie eine derart grosse Auswahl: 122 Personen kandidierten für den Nationalrat – so viele wie noch nie. Am Nachmittag werden die Resultate erwartet. Ab 12 Uhr publiziert die Standeskanzlei in Chur alle 20 Minuten die Zwischenresultate.

Gegen 14 Uhr sollen bereits die Endergebnisse zur Ständeratswahl folgen. Für die beiden bisherigen Räte Stefan Engler (Mitte) und Martin Schmid (FDP) hatte sich keine Konkurrenz angemeldet.

Spannender Kampf zwischen SVP und SP

Bis 19 Uhr haben die Bündner Gemeinden Zeit, die Endresultate zur Nationalratswahl dem Kanton zu übermitteln. Besonders spannend dürfte hier der Kampf zwischen der SVP und der SP werden.

Die Volkspartei verlor bei den letzten Wahlen 2019 den Sitz von Heinz Brand deutlich an die SP-Frau Sandra Locher Benguerel. Sie trat jedoch nicht zur Wiederwahl an. Die SVP hatte nun in den vergangenen Wochen alles dafür getan, diesen Sitz zurückzuerobern.

Aber auch die SP war nicht untätig. Ausserdem könnte die Bekanntgabe des wieder antretenden SP-Nationalrats Jon Pult als Bundesratskandidat der Partei einen gewissen «Booster» verliehen haben.

Christian Rathgeb
Christian Rathgeb, Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen, spricht bei einer Pressekonferenz. - Keystone

Spannung verspricht auch der Kampf innerhalb der Bündner FDP. Die bisherige Nationalrätin Anna Giacometti erreichte 2019 das schlechteste Resultat der fünf Gewählten. Heuer wird sie intern ausgerechnet von Alt-Regierungsrat Christian Rathgeb herausgefordert.

Laut der Partei soll er lediglich für Stimmen sorgen und so zum Parteiziel eines Vollmandats beitragen. Aufgrund des soliden Leistungsausweis Rathgebs könnte es aber auch intern zu einer Verschiebung kommen.

Im Kanton Glarus tritt mit Ständerat Mathias Zopfi (Grüne) nur einer der drei Bisherigen im Bundeshaus wieder an. Für die drei Mandate meldeten sich sieben Kandidatinnen und Kandidaten.

Sowohl für den Ständerat wie auch für den Nationalrat kommt es zu einer Kampfwahl. Die Glarner Staatskanzlei rechnet mit ersten Zwischenresultaten ab 13 Uhr.

Die SVP als stärkste Partei im Kanton will nach vier Jahren Absenz zurück ins Bundesparlament und drängt als einzige Partei in beide Kammern. Landrat Peter Rothlin soll den 2019 an die Grünen verlorenen Ständeratssitz zurückholen.

Benjamin Mühlemann will in die kleine Kammer

Auch der amtierende Glarner Landammann Benjamin Mühlemann (FDP) will in die kleine Kammer. Er soll für die Freisinnigen den frei werdenden Sitz von Ständerat Thomas Hefti verteidigen.

Benjamin Mühlemann
Benjamin Mühlemann tritt als Regierungsrat zurück. Um seinen Satz kämpft ein bürgerliches Trio. (Archivbild) - keystone

In den Kampf um den einzigen – und freien – Sitz des Kantons im Nationalrat schickt die Volkspartei Landrat Markus Schnyder. Die Mitte versucht mit Landrätin Andrea Trummer den Sitz des zurückgetretenen Martin Landolt zu halten. Die SP portiert Fraktionspräsidentin Sabine Steinmann.

Das Rennen ist für diese drei Kandidierenden offen. Ihnen werden vergleichbare Wahlchancen zugesprochen.

Als Kuriosum und als aussichtslos gilt hingegen die Kandidatur des Parteilosen Jürg Rückmar, eines ehemaligen Mitgliedes der Corona-Skeptiker-Partei Aufrecht Schwyz.

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