Wie die Gemeinde Glarus Süd mitteilt, wurden aufgrund der Sichtung der Wölfe Informationen und Verhaltensregeln vom Kanton erstellt.
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Ein Wolf in der Wildnis. (Symbolbild) - DPA
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Aufgrund der zunehmenden Sichtung der Wölfe im Kanton Glarus möchte die Gemeinde Einheimischen und Gästen Grundinformation zum Thema Wolf abgeben.

Wölfe, die in freier Wildbahn aufwachsen und dort leben, sind grundsätzlich nicht gefährlich. Gefährlich kann es werden, wenn sich Wölfe an den Menschen gewöhnen und dessen Anwesenheit gar mit Futter in Verbindung bringen.

Deswegen sollte man Wölfe – auch Jungwölfe – nie verfolgen, um sie zu beobachten oder zu fotografieren. Wölfe – wie alle Wildtiere – können aggressiv reagieren, wenn sie krank (z.B. Tollwut) oder verletzt sind, angefüttert wurden, oder wenn man sie in die Enge treibt.

Deshalb gehen Wölfe in Siedlungen

In Siedlungen treibt Wölfe zum Beispeil die Suche nach Fressbarem, unzureichend geschützte Haustiere (z.B. Hühner, Kaninchen), tierische Abfallreste (z.B. Nachgeburten auf Misthaufen) oder zugängliches Tierfutter, Wildtiere (Reh und Hirsch), eine Abkürzung durchs Dorf als direkter Weg z.B. von einer auf die andere Talseite oder schlicht Neugier.

Verhaltensregeln gegenüber dem Wolf

Wer einem Wolf begegnet, sollte ruhig stehenbleiben. Bemerkt der Wolf, dass er entdeckt wurde, zieht er sich in der Regel zurück oder flieht.

Wenn der Wolf nicht sofort flieht, sollte mit bestimmter Stimme auf sich aufmerksam gemacht werden. Auf keinen Fall sollte versucht werden, sich dem Wolf zu nähern, auch nicht, um das Tier zu fotografieren.

Wölfe sollten nie verfolgt werden. Der Hund sollte immer unter persönlicher Kontrolle stehen oder angeleint sein.

So können Wölfe von Siedlungsgebieten ferngehalten werden

Wölfe bei oder in Siedlungen verunsichern und verursachen Konflikte. Ziel muss es daher sein, diesen Tieren keinen Anlass zu geben, Siedlungen und damit die Nähe zu Menschen überhaupt aufzusuchen.

Das kann gelingen, indem den Wölfen der Zugang zu sämtlichen Futterquellen in Siedlungsgebieten unterbunden wird. Es gelten folgende Regeln:

Erstens Abfall bis zur Entsorgung unter Verschluss halten (z.B. in der Garage). Keine Abfallsäcke, Abfallkübel und dergleichen im Freien deponieren.

Zweitens Küchenabfälle fachgerecht im Kompost entsorgen. Diesen wildsicher machen, d.h. mit Gitter oder Deckel verschliessen. Littering, d.h. Essensreste auch in kleinen Mengen nicht im Wald oder im Wanderoder Skigebiet entsorgen (z.B. beim Biken, Wandern, Grillieren, Pick-Nicken, Campieren, Skifahren).

Keine Futterstellen in Siedlungsnähe

Drittens Wildtierfütterungsverbot: Keinerlei Futterstellen (Heu, Salat und dergleichen) für Wildtiere in Gärten oder Siedlungsnähe, denn der Wolf folgt seiner Beute (Reh und Hirsch). Katzen- und Hundefutter nicht im Freien anbieten, auch nicht bei Rinder-, Pferde oder Kleintierställen.

Weiterhin Nachgeburten nicht auf dem Miststock entsorgen. Hühner, Kaninchen, Kleintiere ausreichend schützen.

In der Lernphase der Wölfe ist es wichtig zu verhindern, dass Jungwölfe die Anwesenheit des Menschen mit Futter in Verbindung bringen.

Massnahmen schützen auch vor Füchsen

Diese Massnahmen und der Umgang mit Fressbarem schützen auch vor Füchsen, welche oftmals in Siedlungen unterwegs sind («Stadtfüchse») und dort negativ auffallen.

Sichtungen von Wölfen in Siedlungsnähe oder Ereignisse, die auf Wölfe hindeuten wie gerissene Haus- und Wildtiere oder abnormales Verhalten der Nutztierherde sollten dringend dem Wildhüter gemeldet werden.

Die professionellen Wildhüter überwachen systematisch und sorgfältig das Verhalten und den Aufenthalt der Wölfe. Bei Fragen gibt der zuständige Wildhüter gerne Auskunft.

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