Wie die Gemeinde Glarus Nord schreibt, wird am 5. Juni 2024 über die Anpassung und Verlängerung der Leistungsvereinbarung mit der Lintharena AG entschieden.
Näfels-Freulerpalast in Glarus Nord.
Näfels-Freulerpalast in Glarus Nord. - Nau.ch / Simone Imhof
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Die Gemeindeversammlung wird am 5. Juni 2024 über die Anpassung und Verlängerung der Leistungsvereinbarung mit der Lintharena AG befinden.

Neu soll ein Defizitbeitrag mit Maximalbetrag für wirtschaftliche Planungssicherheit sorgen. Die Leistungsvereinbarung soll rückwirkend ab Januar 2024 gelten.

Leistungsvereinbarung anpassen und verlängern

Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vom 5. Juni 2024, die aktuelle Leistungsvereinbarung mit der Lintharena AG zu verlängern und in verschiedenen Punkten anzupassen.

Mit diesen Anpassungen sollen die wirtschaftlichen Erfahrungswerte der vergangenen Betriebsjahre seit der erfolgten Sanierung und Erweiterung berücksichtigt werden und der Betrieb in ruhige Gewässer überführt werden.

Von einer Anpassung der Eigentümerstrategie sieht der Gemeinderat ab.

Er ist nach wie vor überzeugt, dass das Betreibermodell mit einer Aktiengesellschaft die wirtschaftlich vielversprechendste Betriebsform für die gemeindeeigene Infrastruktur darstellt.

Untauglicher jährlicher Betriebsbeitrag

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, ist der aktuelle jährliche Betriebsbeitrag an die Lintharena AG in der Höhe von 995'000 Franken deutlich zu tief.

So waren in den Jahren 2022 und 2023 Zahlungen von insgesamt 2,4 Millionen Franken (Geschäftsjahr 2022) respektive 2,2 Millionen Franken (Geschäftsjahr 2023) notwendig, damit die Lintharena AG den Betrieb aufrechterhalten konnte.

Systemwechsel in der Leistungsvereinbarung

Aus diesem Grund plant der Gemeinderat einen Systemwechsel.

Statt eines fixen Jahresbeitrags und allenfalls notwendiger Nachtrags- und Zusatzkredite sieht die angepasste Leistungsvereinbarung künftig eine Defizitgarantie mit einem maximalen Kostendach von 1,8 Millionen Franken pro Jahr vor.

Gegenüber den bisher geleisteten jährlichen Beiträgen bedeutet die beantragte Defizitgarantie mit maximalem Kostendach für die Gemeinde Glarus Nord eine Ersparnis von 0,6 Millionen Franken (Geschäftsjahr 2022) sowie 0,4 Millionen Franken (Geschäftsjahr 2023).

Realistischer Zielwert für die Lintharena AG

Die Lintharena AG plant im Budget 2024 einen Aufwandüberschuss von 1,7 Millionen Franken, was eine erneut signifikante Verbesserung zu den Vorjahren darstellt.

Dieser Wert wird in Anbetracht der sich entspannenden Lage bei den Energiepreisen und den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowohl vom Gemeinderat als auch vom Verwaltungsrat der Lintharena AG als realistischer Zielwert angesehen.

Da der Betrieb der Lintharena AG stark von äusseren Faktoren abhängt, dient die Differenz zwischen dem budgetierten Betrag 2024 sowie dem maximalen Kostendach (100'000 Franken) als Polster für die Betreiberin.

Wirtschaftlicher Betrieb trotz höherer Kosten

Ziel der Betreiberin ist und bleibt es, den Betrieb ungeachtet des höheren Kostendachs wirtschaftlich möglichst effizient zu betreiben.

Damit sich die Lintharena AG in wirtschaftlicher, aber auch in organisatorischer Hinsicht weiter erfreulich entwickeln kann, sind jedoch sowohl eine stabile Ausgangslage als auch eine gewisse Planungssicherheit für die Betreiberin der gemeindeeigenen Infrastruktur notwendig.

Gemeinsame Arbeitsgruppe erarbeitete die angepasste Vorlage

Seit Anfang Jahr 2024 beschäftigte sich eine vom Gemeinderat eingesetzte Arbeitsgruppe mit der Prüfung und der Überarbeitung der Eigentümerstrategie sowie der Leistungsvereinbarung.

So sahen die Bestimmungen der aktuell geltenden Leistungsvereinbarung nach zwei operativen Betriebsjahren eine Überprüfung der geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen vor.

Die Arbeitsgruppe bestand aus verschiedenen strategischen und operativen Vertretern der Gemeinde Glarus Nord und der Lintharena AG und tagte an drei Sitzungen, ehe die Unterlagen zur Beratung zuhanden des Gemeinderates sowie des Verwaltungsrates der Lintharena AG verabschiedet wurden.

Zusatz- und Nachtragskredit für Betriebsjahr 2024

Die revidierte Leistungsvereinbarung soll rückwirkend per 1. Januar 2024 gelten.

Hierbei wird den Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vom 5. Juni 2024 ein Zusatz- und Nachtragskredit in der Höhe von 805'000 Franken für das Betriebsjahr 2024 vorgelegt.

Die Beiträge für die Folgejahre werden ordentlich budgetiert.

Die Unterlagen zu diesem Geschäft werden im Bulletin der Gemeindeversammlung vom 5. Juni 2024 enthalten sein und auf der Webseite der Gemeinde Glarus Nord aufgeschaltet.

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